Leider zu verwirrend

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blackbeard Avatar

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“Blutrotes Karma” startet mitten in den Pariser Studentenprotesten von 1968. Der Geschichtsstudent Hervé wirft, wie alle anderen, Pflastersteine und ist gleichzeitig auf der Suche nach dem Sinn in seinem Leben. Als eine Freundin von ihm brutal ermordet wird, ruft er schweren Herzens Jean-Louis zur Hilfe, sein Halbbruder und Polizist bei der Staatspolizei. Durch die Unruhen herrscht bei der Polizei Personalmangel, deswegen machen sich die Brüder gemeinsam mit Nicole, einer gemeinsamen Freundin von Hervé und der Toten, auf die Suche nach dem Täter. Die Tote war in einer Art Yoga-Pose drapiert, also stürzen sich die drei vom Chaos der Unruhen in die undurchsichtige Welt der indischen Spiritualität.

Ich muss gestehen, dass ich mich etwas durch das Buch durchquälen musste. Das Chaos der Unruhen zu Beginn ist bildlich beschrieben und war mir deswegen irgendwie zu viel auf einmal. Ich bin nie so richtig in die Story reingekommen und konnte mich so auch nicht auf die Welt der Spiritualität einlassen. Die Charaktere werden ausführlich beschrieben und man nimmt sowohl an ihren Handlungen als auch an ihrem Innenleben teil. Gefühlt befinden sich alle die ganze Zeit im Ausnahmezustand - teilweise mit Drogen, teilweise ohne; das trägt ebenfalls nicht zur Klarheit der Situationen bei.

Grangé erzählt durchaus eine komplexe und gut konstruierte Geschichte. Trotzdem hat es mich - bis auf das Finale - nicht wirklich gepackt und war deshalb etwas zäh zu lesen. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das liegt und kann die vielen ausgezeichneten Bewertungen dieses Buches durchaus verstehen.