Unschlüssig

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Blutrotes Karma ist der erste Titel von Jean-Christoph Grangé der mir zwischen die Finger gekommen ist (die Marmornen Träume verstaubt derweil im Regal) und was soll ich sagen?
Zuerst einmal kommt das Cover des Buches sehr schick daher und im Grunde genommen hat man eine bzw. zwei sehr spannende Szenerien (zuerst Paris inmitten der Studentenproteste 1968 und im weiteren Verlauf dann Kalkutta zur gleichen Zeit) und eine Reihe ungewöhnlicher Morde mit unklarem Hintergrund.
Die drei Hauptcharaktere, der junge Hervé, sein Bruder, der Polizist Jean-Louis Mersch und Nicole, Freundin der beiden Mordopfer und Flamme von Hervé, bilden ein interessantes Trio und treten sowohl in einzelnen als auch gemeinsamen Szenen nachvollziehbar auf und wirken über den ganzen Roman gut gestaltet. Das gleiche gilt für den Großteil der Nebencharaktere.
Mit diesen Informationen mag es etwas überraschen, dass das Buch mich persönlich eher unschlüssig zurücklässt. Dafür gibt es eigentlich zwei Gründe.
Als erstes muss ich zugeben, dass mir der Schreibstil des Autors ein wenig zu langatmig ist, es wird sich zu viel in kleinteiligsten Beschreibungen verloren und teilweise etwas unverständlichen Bilder gezeichnet, wodurch auch kein richtiger Lesefluss aufkommen möchte. Als zweites wirkt der Plot, je länger man liest, zunehmend ein kleines Stück zu konstruiert.
Am Ende bleibt also leider der Eindruck, dass der Roman trotz der spannenden Grundidee und interessanten Charakteren nicht vollends überzeugen kann und zumindest mich in der Bewertung etwas unschlüssig zurücklässt.