Abel, Christ und der Herr der Puppen

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Im Prolog beobachtet "der Herr der Puppen" sein nächstes Opfer (den "Auserwählten").

Danach ist eine Familie unterwegs um am Waldsee zu grillen. Es ist warm, alle Beteiligten sind fröhlich und erwarten einen gemütlichen Ausflugstag. Zwei der Kinder laufen vor und verschwinden so aus dem Blickfeld der Eltern. Kurz nach dem die Eltern dies bemerken, erklingen Schreie aus dem Wald. Als der Vater seine Töchter erreicht, findet er diese in Panik. Die Mädchen haben eine Leiche entdeckt.

Martin Abel, bester Ermittler der Abteilung operative Fallanalyse, wacht um vier Uhr morgends in seinem Hotelzimmer in Wien auf. Er ist dort mit den Morden an vier Mädchen beschäftigt. Doch sein Vorgesetzter Frank Kessler beordert ihn nach Köln. Dort wurden innerhalb von wenigen Monaten fünf verstümmelte Leichen aufgefunden und Kommissar Greiner hat die OFa um Hilfe gebeten. Abel würde lieber an dem Fall in Wien weiterarbeiten, doch der Kölner Fall hat höchste Priorität. Abels Unwillen sich mit diesem Fall zu beschäftigen steigt noch, als er erfährt, dass ihm die "Anfängerin" Hannah Christ begleiten soll.

Die Leseprobe startet wie schon geschrieben, mit der Sicht des Täters auf seine Opfer. Danach lernt der Leser Martin Abel kennen, der in diesem Roman die "Hauptrolle" innehat. Abel ist ein gebrochener Mann, offensichtlich hat er durch private Probleme und den ständige Umgang mit Leichen und psychisch kranken Tätern einen ungesunden Umgang mit Medikamenten und Alkohol. Genaueres wird jedoch in der Leseprobe noch nicht deutlich. Der Text ist gut zu lesen, die Sätze sind kurz und knackig formuliert. Gedanken des jeweiligen Protagonisten werden durch kursiv-schrift hervorgehoben und sind aus der "Ich-Perspektive" formuliert. Der gesamte Aufbau, der zugrundeliegende Fall und das Ermittlerduo Abel und Christ bieten eine gute Voraussetzung für einen unterhalsamen und spannenden Krimi.

Ich habe die Leseprobe schnell durchgelesen und hätte allzu gern erfahren, wie das erste dienstliche Aufeinandertreffen von Abel und Christ abläuft. Auch die Auflösung des Falles interessiert mich natürlich und auch, ob Abel, als Ermittler, die nötigen Vorraussetzungen hat, um eine Thriller-Reihe daraus zu machen. Leider habe ich genau an dieser Stelle ein paar Zweifel, denn Abel ist mal wieder ein Ermittler mit der seine Einsamkeit,seine Probleme und seinen Stress versucht mit Alkohol zu kompensieren. Damit reiht er sich in die Riege "typische Thrillerermittler" ein...allerdings lasse ich mich gern nach der Lektüre des Buches vom Gegenteil überzeugen. Eine gute Leseprobe, die einen guten Thriller verspricht-aber für spitze oder fantastisch reichts bis hierhin noch nicht.