Blutsommer

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Wohin geht man als Großstädter um aus der Enge der Stadt zu fliehen, man frequentiert beliebte Ausflugziele in der Umgebung. Eine Kölner Familie tut dies ebenso wie viele andere. Leider entdecken die beiden jüngsten Mädchen, etwas abseits vom Weg eine verwesende männliche Leiche.
Die Kölner Kripo übernimmt den Fall, muss sich aber eingestehen, dass dies eine weitere Tat des als „Metzger“ bezeichneten Serientäters ist. Da dies schon das fünfte Opfer ist muss die K11 sich Unterstützung von außen anfordern. Der bekannt berüchtigte Fallanalytiker Martin Abel reist, sehr zu seinem Übel, mit neuer Partnerin an.


Etwa sechzig Prozent meines Lesepensums besteht aus Krimis, Thrillern und Psychothrillern. Ich wage also zu behaupten, dass ich mich in dieser Materie etwas auskenne. Klar neigt dieses Genre dazu Ähnlichkeiten aufzuweisen, ein guter Autor jedoch schafft es trotzdem seinen Leser zu fesseln. Reiner Löffler vermag dies bei mir nicht. Völlig entnervt habe ich das Buch nach 160 Seiten abgebrochen. Warum?
Ich finde es zuallererst schlecht recherchiert. Die Berufsbezeichnung Sektionsdiener u. a. gibt es schon lange nicht mehr, sie stammt wahrscheinlich schon nicht mehr aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts. Heutzutage heißen sie Sektionsassistenten!
Des weiteren wartet dieser Thriller mit allen Klischees auf, die es in diesem Genre gibt und nicht nur das, der Autor steigert sie noch in einem unerträglichen Maß. Sein genialer Ermittler weist natürlich extreme psychologische Defizite auf. Der Autor muss mehrmals dessen geistige Instabilität erwähnen. Seinen Kollegen gegenüber zeigt dieser soziapathische Züge, Trauernden gegenüber lässt er eine sehr seltsame Art des Mitfühlens zu Gute kommen. Auch die Inspektion des Tatortes schaut so aus, dass er sich in selbigen wühlt. Sehr befremdlich. Die neue Partnerin von Abel ist natürlich blutjung, super tough und erfahren, hat einer mehr als schwierige Beziehung zu ihrem Vater und sucht sich deshalb immer größere berufliche Herausforderungen. Aber natürlich sieht ihr das keiner an, nein alle denken nur sie wäre durch sexuelle Aktivitäten auf ihren Posten gekommen…. Das ist schlichtweg langweilig und definitiv nichts Neues. Gespickt werden die kollegialen Probleme mit allerlei grausamen Details der verstümmelten Leichen, und auch hier fehlt es dem Autor an Fingerspitzengefühl. Weniger Detail Freude hätte hier mehr gebracht.
Es passiert eher selten das ich mich dafür entscheide komplett abzubrechen, meist halte ich doch durch, aber ganz ehrlich bei diesem Buch ging es definitiv nicht.