Blutsommer

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matheelfe Avatar

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In Köln treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Hauptkommissar Konrad Greiner, wegen seiner hohen Aufklärungsquote bekannt, will auch die letzte Möglichkeit nutzen und fordert einen Fallanalytiker an. Martin Abel wird deshalb mit sofortiger Wirkung von seinem Wiener Fall abgezogen und nach Köln beordert. Es passt ihn gar nicht, dass ihn die junge Hauptkommissarin Hannah Christ begleiten soll, um von ihm zu lernen. Abel gilt als einer der besten seines Faches, doch er arbeitet am liebsten allein und überrascht durch ungewöhnliche Ermittlungsmethode.  Mit Greiner und Abel treffen zwei eigenwillige Köpfe aufeinander.

Der Roman ist spannend geschrieben. Er fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite, ließ sich flott lesen, aber schwer aus der Hand legen.

Mit Martin Abel und Hannah Christ hat der Autor ein Ermittlungspaar kreiert, das trotz ihrer scheinbaren Gegensätzlichkeit eine Menge Gemeinsamkeiten hat. Ihre Gespräche enthielten neben allem Ernst eine feine Spur von Humor. Zielstrebig und beharrlich gelang es Hannah, Martins harten Kern zu durchdringen. Doch auch Hauptkommissar Greiner war gut charakterisiert. Seine Handlungen waren logisch nachvollziehbar.

Neben der Ermittlungsarbeit wurde ich als Leser in bestimmten Abständen mit der Kindheit des Serienmörders vertraut gemacht. Das Kind konnte einem nur leidtun. Der schwache Vater, der von seiner Ehefrau betrogen wurde, beging Selbstmord. Damit begann das eigentliche Martyrium des Jungen.

Die letzten Handlungen des Täters waren mir zu blutig. Normalerweise mag ich die Beschreibung der Abartigkeiten nicht so genau. Allerdings ließen sie sich hier wohl nicht vermeiden.

Natürlich wurde ich, wie es sich bei einem guten Krimi gehört, auch in die Irre geführt.

Einen Aspekt möchte ich noch hervorheben. Die Arbeit eines Fallmanagers wurde sehr exakt dargestellt. Seine Gedankengänge und Schlussfolgerungen waren stets nachvollziehbar. 

Vermisst habe ich nur einen kurzen Rückblick auf den Prolog. Ich hätte gern gewusst, ob das Kind der Familie Lerch überlebt hat.

Das Zitat von Mark Twain zu Beginn passt zum Buch. Die Erzählung an das Ermittlungsdatum zu knüpfen, empfand ich als günstig.

Insgesamt ist dem Autor ein fulminantes Debüt gelungen.