Rasant und spannend

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maxibiene Avatar

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Er ist der Beste im LKA Stuttgart, vielleicht auch von ganz Deutschland. Die Rede ist von dem exzentrischen Fallanalytiker Martin Abel. Gerade noch in Wien, befindet er sich jetzt in Köln. Auf Wunsch seines Vorgesetzten Frank Kessler soll der eigenbrödlerische Abel seinem langjährigen Freund und Hauptkommissar des KK11 Konrad Greiner in Köln unter die Arme greifen. Seit Monaten plagt sich das Team mit der Aufklärung von 5 Mordfällen herum, die alle auf das Konto eines Serienmörders gehen. An Abels Seite wurde die ehrgeizige Nachwuchsanalytikerin Hannah Christ, die absoluter Fan ihres neuen Partners ist, gestellt. Dass es Abel und Christ nicht einfach haben werden, dafür sorgt schon Greiner. Obwohl er die Hilfe angefordert hat, will er sich auf keinem Fall das Ruder aus der Hand nehmen lassen. Doch ganz zu seinem Erstaunen kann Abel schon nach kurzer Zeit konkrete Angaben zum Kölner Serienmörder, der von der Presse auch als „Metzger“ tituliert worden ist, machen.

Deutsche Autoren schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Das Besondere daran ist, sie sind alle gut. Doch Rainer Löffler ist besser. Er hat mit „Blutsommer“ ein geniales Debüt geliefert, das absolut mit den Großen mithalten kann.

Sein Werk besticht mit einem rasanten Tempo und einem ausgeklügelten Plot. Während des Lesens war ich ziemlich erstaunt, dass er schon relativ früh mit den ersten Andeutungen des Mörders kam und wenige Seiten später man schon meinte, zu wissen, wer sich dahinter verbirgt. Obwohl ich glaubte, dass damit die Spannung aus der Story genommen worden ist, bin ich eines Besseren belehrt worden. Mit einigen Wendungen und falsch gelegten Fährten überrascht er seinen Leser und hält ihn somit immer wieder bei der Stange. Seine Figuren hat er so gut charakterisiert, dass die Wesenszüge klar erkennbar und greifbar sind. An der Darstellung der Protagonisten ist nichts auszusetzen, ich hab mich mitunter so hinein versetzen können, dass mir bei einigen Figuren so manches Mal die Hutfeder hätte wachsen können – so deutlich sind die Charakterzüge dargestellt worden. Von daher war es ziemlich einfach, die sympathischen von den weniger sympathischen Figuren zu trennen.

Mit der Einflechtung eines weiteren Handlungsstranges, in dem der Autor aus der Vergangenheit bzw. der Kindheit des Mörders und schließlich in der Gegenwart aus seiner Perspektive erzählt, wurde die Spannung des Plots noch mehr getoppt. Hinzu kamen Emotionen, die man lieber einem Mörder gegenüber nicht hegen sollte.

Auch haben mich die Recherchen des Autors über die Polizeiarbeit, der Arbeit der Fallanalytiker, über die Tätigkeiten der Rechtsmediziner und Mediziner allgemein, ausnahmslos beeindruckt.

Fazit: **Ein überzeugender und fesselnder Thriller mit vielen grausamen Szenen, der eher für Hartgesottene geeignet aber absolut empfehlenswert ist.**