Der dritte Theorin

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regenprinz Avatar

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Grandios, wie dieser Autor es auch im dritten Roman schafft, mich sofort hineinzuziehen in die Handlung. Absolut überzeugend - wie bereits in "Öland" und "Nebelsturm" - wie die einzigartige Atmosphäre dieser kleinen schwedischen Insel sich beim Lesen entfaltet und einzelne, bereits vertraute Schauplätze wie z.B. das Örtchen Stenvik oder den alten Steinbruch zum Leben erweckt. Nettes Detail außerdem, dass Nils Kant gleich auf den ersten Seiten Erwähnung findet.

Was seine Figuren angeht, ist Theorin für mich ein wahrer Meister. In schnörkelloser, schlichter Sprache, stets konzentriert auf das Wesentliche, zeigt er uns die Menschen, um die es geht, mit all ihren Facetten und Eigenheiten, reißt ein bisschen den Hintergrund an und schafft es mit wenigen Seiten, dass man das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dabei sind die, um die es geht, weder besonders aufregende noch besonders attraktive Menschen, sondern nur ein bisschen eigenbrötlerisch oder verschroben. Trotzdem schafft Theorin es, mich sofort für ihre Geschichte zu interessieren.  

Er erzeugt auch damit Spannung, dass er im ersten Kapitel offenbar vorgreift und die Walpurgisnacht erwähnt, während die nächsten Kapitel im März beginnen. Nun weiß ich als Leserin ja bereits, dass Per bald etwas Schreckliches zustoßen wird, weil er irgendetwas herausfindet und ich weiß auch, dass er derjenige ist, der in Ernsts altes Häuschen am Steinbruch einzieht und vermutlich bald den alten Gerlof treffen wird, der es im Altenheim nicht mehr ausgehalten hat. Und schon nach wenigen Seiten liegt mir dieser Per am Herzen, weil er sich um seine kranke Tochter sorgt und waaaahh... was ist mit seinem Sohn????

Fazit: Unglaublich, diese Leseprobe! Ein großartiger Autor. Solange Theorin weiterhin so schreibt, werde ich alle seine Bücher lesen!