Im Norden lässt´s sich gut morden

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buecherfan.wit Avatar

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Mit Johan Theorin lerne ich wieder einen neuen schwedischen Autor kennen, und es gibt schon so viele: schwedische, norwegische, dänische und finnische, deren Werke auf dem deutschen Buchmarkt erfolgreich sind. Hakan Nesser hat  sinngemäß einmal gesagt, dass  vielleicht nicht so viele skandinavische Krimis geschrieben würden, wenn die Nachfrage bei den deutschen Lesern nicht so groß wäre. Tatsache ist, dass es im Verhältnis zur Bevölkerungszahl wirklich enorm viele skandinavische Kriminalromane von einer Vielzahl von Autoren gibt. Nicht alle sind gut, aber viele sind es schon. Sehr häufig sind sie düster, ziemlich grausam und oft haben sie eine deutliche sozialkritische Tendenz.

Was diese typischen Merkmale betrifft, so passen sie weder auf den Beginn der Leseprobe besonders gut noch auf die Beschreibung im Klappentext, die von alten Mythen spricht. Zugegeben, der Beginn - eine Art Prolog -, der sich auf einen späteren Zeitpunkt im Roman bezieht, ist brutal. Per Mörner wird in der Walpurgisnacht schwer verletzt, mit Benzin übergossen und angezündet. Er glaubt, für die Sünden seines Vaters zu bezahlen und weiß zu viel über die Machenschaften von Jerry, Bremer und Markus Lukas. Die Reihe von Namen, zu denen auch noch Jessika, Regina und all die anderen gehören, bleibt rätselhaft.

Im ersten Kapitel wechselt die Perspektive. Der pensionierte Kapitän zur See Gerlof Davidsson will auf eigenen Wunsch das Altersheim wieder verlassen und wieder in sein Haus in Stenvik einziehen. Im zweiten Kapitel kehrt er mit Hilfe seiner Tochter Julia in sein Haus zurück und erinnert sich an den Hausbau fünfzig Jahre zuvor und an seine verstorbene Frau Ella. Das dritte Kapitel zeigt wieder Per Mörner, der mit seinem Sohn Jesper seine Tochter Nilla im Krankenhaus besucht. Auf der Heimfahrt passiert ein Unfall. Pers Sohn Jesper befindet sich am Ende der Leseprobe in tödlicher Gefahr.

Die Leseprobe liest sich gut, und der Auftakt ist sehr vielversprechend. Stilistisch ist der Roman anspruchsvoll. Mir gefallen besonders die poetischen Landschaftsbeschreibungen von Öland. Der Leser möchte den Hinweisen nachgehen und wissen, was es mit dem Überfall auf Per Mörner auf sich hat, welche Ereignisse der Vergangenheit in die Gegenwart hineinwirken.