Blutstein

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smilingkatinka Avatar

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Ich kenne die bereits erschienenen Bücher der Jahreszeitenreihe  nicht, was  für das Verständnis des Buches jedoch nicht von Bedeutung ist.

 Zum Inhalt:

 Per Mörner hat auf der Insel, auf der er in seiner Kindheit seine Ferien verbracht hat, ein Haus geerbt und möchte mit seinen Kindern dort wohnen. Sein Sohn ist etwas phlegmatisch und zurückgezogen. Ihn interessiert eigentlich nur der Gameboy. Seine Tochter liegt im Krankenhaus und muss sich einigen Untersuchungen unterziehen. Per hat ein eher schlechtes Verhältnis zu seinem Vater Jerry, einen ehemaligen Pornoproduzenten, der sich auf grund eines Schlaganfalles nicht mehr richtig artikulieren kann. Da Jerrys Leben in Gefahr ist, zieht auch er auf die Insel und ich denke, es ist nicht zuviel verraten, wenn ich schreibe, dass die Gefahr, in der er schwebt, einer der Haupthandlungsstränge des Buches ist 

Vendela Larsson hat ihren Mann überredet, auf der Insel ihrer Kindheit eine Villa zu bauen. Max ist sehr extrovertiert und aufbrausend, während Vendela eher ruhig, schüchtern und zurückgezogen ist. Sie glaubt stark an Elfen und Trolle, deren Existenz eng mit der Geschichte der Insel verknüpft ist. 

Gerlof Davidson zieht aus dem Altersheim wieder auf die Insel, auf der er sein Leben verbracht hat, um seine letzten Monate oder Jahre dort zu verbringen. 

Die Insel ist so klein, dass alle 3 Häuser in direkter Nachbarschaft stehen. Nach und nach erfährt man, dass jeder sein dunkles Geheimnis mit sich trägt und  nichts so idyllisch ist, wie es scheint.

Meinung:

 Blutstein ist ein skandinavischer Kriminalroman. Nicht mehr- aber auch nicht weniger. Es ist ein Roman mit kriminellen Elementen, ein Roman, der dem Leser auch die Mythen und Landschaften Skandinaviens näherbringt. Theorins Sprache versetzt den Leser in die Geschichte und somit auf die schwedische Insel. Leser, die mit Elfen und Trollen überhaupt nichts anfangen können, könnten von den Einschüben und Erzählungen schnell genervt sein, aber ich finde, es lohnt sich,  sich darauf einzulassen. Ich glaube selbst nicht daran und fand, dass die mystische Seite nicht zu sehr strapaziert wurde. Hätte Theorin sie weggelassen, würde aber auf jeden Fall etwas fehlen.

 Wer von einem Kriminalroman erwartet, dass schnell etwas passiert, der wird nach anfänglicher Begeisterung doch sehr schnell enttäuscht sein, weil sich die Spannung doch etwas in den Einzelschicksalen verliert. Mich hat das jedoch nicht gestört und ich habe auch die Passagen, in denen der Roman eben nur Roman und ganz ohne Kriminal. War, sehr genossen, um mehr über die Protagonisten zu erfahren.

 Blutstein ist für mich ein Buch zum abtauchen und in andere Leben eintauchen. Ein Buch, das entführt und mit seinem Ende durchaus zu überraschen weiß. Ich habe es sehr gern gelesen und kann es an Freunde der ruhigeren Kriminalromane durchaus weiterempfehlen.