Blutstein

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hiclaire Avatar

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**Blutstein war mein erster Krimi von Johan Theorin und trotzdem es sich hier um das dritte Buch einer vierbändigen Reihe handelt, waren m. E. keine Vorkenntnisse nötig.**

**Wie häufig in skandinavischen Krimis lässt sich die Atmosphäre, trotz des beginnenden Frühlings, eher als ein wenig düster und schwermütig beschreiben. Und wie ebenfalls nicht selten, geht es auch hier um Vergangenheitsbewältigung und dunkle Familiengeheimnisse, aber  glücklicherweise nicht ausschließlich!**

**Per Mörner, der Zeit seines Lebens eher kein Verhältnis zu seinem Erzeuger hatte, muss sich nun um den kranken Vater kümmern und bei dem Versuch dessen Geheimnisse aufzudecken, gerät er selbst in große Gefahr. Dabei hat er schon genug Probleme, mit der Krankheit seiner Tochter fertig zu werden. Wie er sich seine Schwächen eingesteht und mit seinen Ängsten bzw. Berührungsängsten umgeht, fand ich sehr einfühlsam beschrieben.**

**Vendela, die weitere Protagonistin, schien mir zunächst etwas befremdlich, auch und vor allem wegen ihren Verstrickungen in die Welt der Elfen und Trolle. Aber so wie ihre Vergangenheit nach und nach enthüllt und ihre Handlungsweisen verständlicher wurden, legten sich meine Ressentiments und sie wurde mir sympathischer. Und die Sache mit den Elfen und Trollen hat sich glücklicherweise wieder  etwas relativiert ;-).**

**Der Autor bedient sich einer schnörkellosen, eher einfachen Sprache, passend zum nordischen Flair und sehr gut lesbar. Obwohl der Krimianteil nicht besonders hoch ist und die Spannungspassagen sich nicht unbedingt häufen, entsteht ein Lesesog, der den Leser bis zum Schluss vorantreibt und bis zur letzten Seite begleitet.**

**Für mich wirklich lesenswert, wer allerdings einen "Reißer" erwartet muss enttäuscht sein. Der sollte aber auch nicht zu einem skandinavischen Krimi greifen ;-)!**