Blutstein

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Vier Häuser stehen rund um den Steinbruch in Stenvik, einem kleinen Fischerdorf. Zwei alteHäuschen und zwei schöne neue Villen, die erst kürzlich bezugsfertig wurden.

Das alte Fischerdorf beherbergt, außer in den Sommermonaten, nur wenige Einheimische.

Gerlof, ein über 80 jähriger, ist einer von ihnen. Er ist im Frühjahr Hals über Kopf aus seinem Altersheim, in der bangen Erkenntnis den baldigen Tod zu erleiden, sollte er noch länger dort verweilen, in sein altes Haus am Steinbruch geflohen. Zur selben Zeit beziehen die Villenbesitzer Max und Vendela, er ein gefeierter Autor, sie seine Ehefrau und eigentliche Verfasserin seiner Bücher, ihr Heim ebenso wie das junge Ehepaar Kurdin mit Baby. Auch das letzte Häuschen bekommt im Frühjahr wieder Bewohner. Per Mörner, geschieden, zieht mit seinen 13 jährigen Zwillingen und seinem Vater, einem senilen alten Pornoproduzenten ein. Nach einem Schlaganfall ist es um dessen Gesundheit nicht gut bestellt Per kümmert sich ein wenig um ihn. Die Wege der neuen Steinbruchbewohner haben sich früher alle schon einmal gekreuzt und die daraus entstandenen Konflikte brechen jetzt, viele Jahre später ausgelöst durch das Nachbarschaftsfest von Vendela wieder aus, mit drastischen Folgen.

 

 

Johan Theorins Buch fasziniert mich auf besondere Weise, er verstrickt  Elemente und Geschichten aus der Sagenwelt Skandinaviens geschickt mit mörderischer Spannung, gekonnten Szenewechseln und einem gut und glaubhaft dargestellten Sohn-Vater-Konflikt.

Der Aberglauben der Dorfbevölkerung und die weltoffene Abgeklärtheit der Sommergäste prallen aufeinander, das gibt dem Krimi zusätzlich Raum zu Entladungen. Denn was sonst könnte der Blutstein sein? Das Blut eines Trolls oder doch nur Eisenoxid in der Steinschicht?