Die Macht der Wünsche

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bluely Avatar

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In Theorins drittem Roman aus dem Öland-Quartett sind die Schicksale von Per Mörner und Vendela Larsson untrennbar mit der Insel verbunden. Beide hatten keine schöne Kindheit und einen eher beschwerlichen Lebensweg. So trennten sich die Eltern von Per Mörner früh und er hatte kaum Kontakt zu seinem Vater, der in der Pornobranche tätig war. Seine eigene Ehe scheiterte und seine Tochter liegt mit ungewisser Zukunft im Krankenhaus.

Als er ein Sommerhaus auf Öland erbt, kreuzt sein Weg den von Vendela Larsson. Diese wuchs auf der Insel auf und kehrt nun mit ihrem Mann an den Ort ihrer Kindheit zurück. Damals schlug sie sich mit ihrem Vater, der im Steinbruch arbeitete, mehr schlecht als recht durch und flüchtete sich in die Natur. Bei ihren Ausflügen entdeckte sie den Elfenstein und wurde von ihm in den Bann gezogen. Fortan zog es sie oft dorthin und sie opferte den Elfen viele Dinge für ihre verhängnisvollen Wünsche, die sich alle erfüllen sollten.

Nach dem plötzlichen gewaltsamen Tod von Mörners Vater erforscht dieser zusammen mit dem alten Kapitän Gerlof Davidsson seine Vergangenheit. Dabei kommen erschreckende Dinge ans Tageslicht und Mörner begibt sich ungewollt in große Gefahr...

Meine anfängliche große Begeisterung nach der Leseprobe verflog leider nach einigen Seiten recht schnell. Die Geschichte ist anfangs sehr sprunghaft erzählt und es dauert eine ganze Weile, bis man so richtig hineinkommt. Stellenweise geht es nicht so richtig voran, wird regelrecht langatmig und Theorin verliert sich in detailverliebten, mysteriösen Beschreibungen, die etwas weniger ausführlich hätten ausfallen können, vor allem zugunsten der Protagonisten. Diese bleiben über weite Strecken recht farblos, entwickeln sich kaum weiter, lernen nicht aus ihren Fehlern und man hat Mühe ihre Motivation nachzuvollziehen. In seinen beiden ersten Büchern, die ich ebenfalls gelesen habe, kam die melancholische Stimmung, die der Insel und ihren Bewohnern anhaftet, besser rüber.

Insgesamt war das Buch für mich interessant zu lesen, aber ich hatte mir viel mehr davon versprochen. Für eingefleischte Krimifans, bei denen die Handlung im Vordergrund steht, wird es wohl leider zu langweilig sein. Jetzt bleibt mir nur noch die Hoffnung, dass Johan Theorin mit dem Abschluss des Öland-Quartetts das Ruder noch einmal rumreissen und den Leser mehr fesseln kann!