Ein Kriminalfall in der mystischen Welt Ölands

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Per Mörner ist neu auf Öland eingezogen. Er hofft, dass seine Tochter gesund werden kann, die mit einem aggressiven Tumor im Krankenhaus liegt. Währenddessen teilt er sich das Haus mit seinem Sohn und überraschend mit seinem Vater, einem ehemaligen Pornokönig, dessen Haus in Brand gesetzt wurde. Das muss mit seiner beruflichen Vergangenheit zu tun haben. - Auf der Insel wohnen zeitweise auch Vendela und ihr Mann Max, ein bekannter Autor von Ratgeberbüchern. Vendela ist auf der Insel aufgewachsen mit den dortigen Mythen um die Elfen und Trolle, und so sucht sie heute immer wieder den Elfenstein auf und möchte mit dem Volk der Elfen in Kontakt kommen. – Gerlof Davidsson ist 86 und entlässt sich selbst aus dem Altersheim, um wieder in sein Haus auf Öland zurückzuziehen. Den Tag verbringt er damit, die Tagebücher seiner Frau zu lesen, und ab und zu erhält er Besuch von den anderen Bewohnern der Insel.
Viele verschiedene Personen und somit auch Handlungsstränge verbindet Johan Theorin in seinem Roman „Blutstein“ auf eine besonders interessante Weise. Es ist die rastlose Suche Pers nach dem Motiv des Brandstifters, wie auch Vendelas Suche nach den Elfen, aber auch die Tagebücher von Gerlofs Frau, die Vergangenheit und Gegenwart auf spannende Weise miteinander verquicken. Verblüffend ist es, wie der Autor die scheinbar voneinander unabhängigen Handlungsstränge miteinander zu verbinden weiß. Allem zugrunde liegt die Legende des Blutsteins, der das Blut vergangener Kämpfe in sich aufgenommen haben soll, wie überhaupt die Sagenwelt immer wieder in das Leben der Bewohner hineinschwappt und sich Realität und Fantasie miteinander vermischen. So ist auch der Grundton der Geschichte eher düster, ebenso wie das Coverbild des Buches, überschattet von den ehemaligen tragischen Geschehnissen aus der fernen oder näheren Vergangenheit.
Damit gelingt dem Autor ein atmosphärisch dichter und einzigartiger Roman, der den Kriminalfall wie auch die anderen Handlungsstränge gleichwertig miteinander abwickelt, um zum Schluss eine völlig verblüffende Erklärung abzuliefern. Trotz viel Blut ist es ein Buch mit vielen leisen Tönen. Äußerst spannend und interessant aufgebaut und deshalb eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir!