Frühling auf Öland

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theresia626 Avatar

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**Kurz zum Inhalt**

 

Walpurgisnacht – ein spannender Prolog ist der Einstieg in den 3. Roman des Vierjahreszeiten-Quartetts von Johan Theorin.

 

Wochen vorher: Der Frühling hat Einzug gehalten auf Öland. Gerlof Davidson zieht wieder in sein altes Haus nach Stanvik. Er betrachtet das Geschehen von seinem Gartenstuhl aus und liest die alten Tagebücher seiner verstorbenen Frau Ella.

 

Vendela und Max Larsson, reiche Städter, haben sich eine Villa auf der Seite des Steinbruchs gebaut. Sie sind ein eigenartiges Pärchen, wollen nur den Frühling und Sommer auf Öland verbringen und haben die besten Tage ihrer Ehe, wie es scheint, schon hinter sich. Er schreibt Kochbücher nach einer etwas seltsamen Arbeitsmethode, doch ohne die Hilfe seiner Frau käme er über die erste Seite wohl nicht hinaus. Vendela, die ihre Kindheit in Stenvik verbracht hat, wurden schon sehr früh von ihrem Vater die Geschichten über Elfen und Trolle erzählt. Sie hat ihren „Elfenstein“, an den sie auch nach 40 Jahren wieder zurückkehrt. Als Kind hatte sie kleine Gaben für die Elfen in die Vertiefungen des Steins gelegt und sich dafür etwas gewünscht, so auch “...ein bisschen mehr Glück im Leben.“ Denn ihre Kindheit war nicht einfach.

 

Per Mörner, seit frühester Jugend immer zum Urlaub auf Öland, hat ein altes Sommerhaus in Gerlofs Nachbarschaft geerbt, das er mit seinen Zwillingen Nilla und Jesper den Sommer über nutzen will. Doch Nilla ist schwerkrank und muß ins Krankenhaus aufs Festland. Per´s Vater Jerry, von einem Schlaganfall schwer gezeichnet, benötigt dringend seine Hilfe. Er wird bedroht und in letzter Minute kann Per seinen verletzten Vater aus dessen brennendem Haus retten. Per hatte den Täter nach Verlassen des Hauses noch gesehen, konnte ihn aber nicht erkennen. Nun nimmt er seinen Vater mit nach Öland. Doch auch hier kann er nicht beschützen.    

 

**Fazit**

 

Da Frühling auf Öland ist und die Sommergäste erst kommen, sind die Beteiligten in einem überschaubaren Rahmen. Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen – „...es war, als würde man durch ein Ölgemälde fahren. Ein Frühlingsbild.“ - und das Erwachen der Insel aus ihrem Winterschlaf machen die Geschichte um die Familie Mörner sowie den anderen Beteiligten rund. Per Mörner, anfangs lethargisch, ..“wünschte sich, dass die Frühlingssonne in alle dunklen Ecken seines Körpers und seiner Seele scheinen könnte“ wird von Seite zu Seite des Buches wendiger. Ihn scheint der Frühling zu beflügeln und er will jetzt endlich die Vergangenheit seines Vaters ergründen.

 

„Blutstein“ ist mehr ein Roman als ein Krimi, der aber niemals langweilig wird und bis zum Ende unvorhersehbar bleibt. Die Ermittlungsarbeit übernimmt Per, die Polizei ist hier nur am Rande beteiligt. Der Roman ist auch nicht so düster wie „Öland“, es ist eben Frühling, die Knospen sprießen, da ist nicht viel Raum für nordische Unterkühlung. Johan Theorin hat, inspiriert von der nordischen Mythologie wie schon vor ihm u.a. J.R.R. Tolkien, die Geschichten über Elfen und Trolle in den Roman einfliesen lassen. Das sind alte Überlieferungen und auf die Person Vendelas optimal zugeschneidert. Hat man sich eingelesen und mit dem Thema vertraut gemacht, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen.

 

Das Cover passt optimal. Es könnte Vendela als Kind sein, wie sie durch die Große Alvar läuft und auf der Suche nach der Elfenkönigin ist.

 

Werden wir den Sommer auf Öland wieder mit Gerlof verbringen und welche skurrilen Sommergäste reisen noch an? Bleiben Vendela und Max? Ich bin gespannt darauf, was im Sommer auf Öland geschieht und werde den letzten Band auf jeden Fall lesen.