Johan Theorin - Ein Zauberer von Atmosphären

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c-bird Avatar

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Frühling auf Öland. Hier hat der geschiedene Per Mörner ein Haus in Stenvik geerbt. Gemeinsam mit seinem Sohn Jesper will er hier die Ferien verbringen. Ganz sorgenfrei ist Per jedoch nicht. Seine Tochter Nilla, die Zwillingsschwester von Jesper, leidet an einer mysteriösen Krankheit und liegt im Krankenhaus. Zusätzliche Belastung erfährt Per durch seinen Vater Jerry. Er sieht sich gezwungen ihn ebenfalls zu sich zu nehmen. Und dass, obwohl sich Jerry Zeit seines Lebens kaum um Per gekümmert hat, sondern lieber seinen dubiosen Geschäften nachgegangen ist. Jerry entgeht nur knapp einem Brandanschlag und wenig später muss Per mit ansehen, wie sein Vater ermordet wird.

Doch auch andere Menschen wollen den Frühling auf Öland erleben. Wie z.B. Vendela und Max Larsson, die neuen reichen Nachbarn, mit denen ein zweiter Handlungsstrang aufgebaut wird. Vendela kennt die Insel noch von ihrer Kindheit. Hier ist sie unter schweren Bedingungen groß geworden. Nun kehrt sie an der Seite des leicht psychopathisch wirkenden Max zurück. Vendelas Geschichte und woher ihr Glaube an Elfen und Trolle kommt, werden immer wieder einmal in Rückblicken erzählt.

Die einzelnen Handlungsstränge verstricken sich miteinander und langsam werden die Zusammenhänge klar. Per muss die Vergangenheit seines Vaters aufrollen und entdeckt dabei so manches Geheimnis.

Wer hier einen knallharten Krimi vermutet, liegt völlig daneben. Ein Krimi ja, aber eingesponnen in ein Netz von Atmosphären und Mystik. Theorin zaubert unheimlich dichte Atmosphären, die Landschaftsbeschreibungen sind sehr gelungen. Trotz alledem ist das Buch unheimlich spannend, besonders ab der Mitte will man es gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist flüssig und klar, sehr schön zu lesen.

Freue mich schon auf den vierten Band dieser Jahreszeiten-Tetralogie.