Sehr japanisch

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bedard Avatar

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Am Abend bevor der erfolgreiche Schriftsteller Hidaka mit seiner zweiten Ehefrau nach Kanada umsiedeln will, wird er in seinem Haus erschlagen. Der Tote wird von seiner Frau und seinem Freund Nonoguchi gefunden. Nonoguchi und Hidaka kannten sich bereits seit ihrer Kindheit, haben sich dann aber aus den Augen verloren und erst wiedergetroffen, als Hidaka erste Erfolge feiern konnte. Auch Nonoguchi ist seit kurzem Schriftsteller, aber nicht sonderlich erfolgreich .Zuvor hat er als Lehrer gearbeitet, ebenso wie Kommissar Kaga, der an derselben Schule unterrichtet hat wie Nonoguchi.
In kurzen, prägnanten Sätzen schildert Keigo Higashino die Ereignisse jeweils aus der Sicht von Nonoguchi bzw. Kommissar Kaga. Zwischen beiden Personen findet ein regelrechtes Katz- und Mausspiel statt. Und obwohl der Täter sehr früh feststeht, büßt der Roman dadurch nicht an Spannung ein. Denn es fehlt das Motiv. Unglaublich wendungsreich wird Kagas Suche danach und schließlich auch die endgültige Auflösung beschrieben.
Stilistisch ist dieser für mich sehr typische japanische Roman einfach umwerfend. Wer diese eher emotionslose und distanzierte Art der Schilderung mag, kommt mit „Böse Absichten“ sicher auf seine Kosten. Für mich ist dieser Autor jedenfalls eine echte Neuentdeckung und ich werde auf jeden Fall seine anderen bereits erschienen Romane lesen!