Sehr ausgefeilt und meisterlich erzählt

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bblubber Avatar

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Dieser Erstling ist wirklich eine ganz feine und meisterlich erzählte Krimigeschichte. Hier ist wirklich nichts  wie es scheint. Harry Dolan versteht es, seinen Plot so geschickt auszufeilen und spielt dabei mit dem Leser ein kniffeliges Versteckspiel. Wer ist hier wer? Wer hat wen und warum überhaupt ermordet? Auch wenn man von Anfang an das Gefühl hat, dass David Loogan der Gute in dieser Geschichte ist, wird man auf so manche falsche Fährte gelockt und auch David wird von allen möglichen Seiten beleuchtet und erscheint zeitweise auch mal in nicht so strahlendem Licht. Der Krimi ist so tricky, dass man ihn in Kurzform gar nicht richtig widergeben kann. Aber am Ende gibt es mehr als nur einen Mörder und jede Menge tote Menschen, die auf allerlei verschiedene Möglichkeiten zu Tode kamen - und keiner wirklich freiwillig. Die Spannung ist wirklich von der ersten Seite an hoch und steigert sich bis zum Finale hin leise aber stetig. Die letzten paar Seiten sind etwas "schillernd" und nicht ganz ernst gemeint, zeigen aber, dass der Autor sehr facettenreich erzählen kann.

Besonders hervorzuheben ist, dass der Roman vor allem von seiner tollen wörtlichen Rede lebt. Die Gespräche sind glaubhaft und klug, funkeln vor Tiefe und Raffinesse. Eine angenehme Prise Sarkasmus und Humor und ein wirklich ganz zarter Hauch von Zuneigung zwischen Elisabeth und David untermauern dieses wirklich tollen Roman und machen ihn zu einem echten Lesehighligth. Ich hoffe sehr dringend auf ein zweites Buch dieses Autors und vermisse David und Elisabeth jetzt schon. Und ebenso hoffe ich, dass der Roman viele weitere Leser findet und sie ähnlich zufrieden das Buch nach der letzten Seite schließen lässt.