Abgründe in allen Arten von Familien

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kleincaro89 Avatar

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Das zweite Buch um Ellen Tamm ist da. Auch ohne das erste und die Personen daraus zu kennen, kann man der Handlung um die Reporterin im zweiten Buches gut folgen.
Nach einem Nervenzusammenbruch soll Ellen sich gerade in ihrer Heimat, auf dem Gut ihrer Mutter, erholen. Dass sie geradewegs in einen Kriminalfall stolpert, scheint nicht verwunderlich sondern wohl eher zu erwarten: eine junge Frau wird brutal ermordet am Straßenrand nicht weit von Ellen’s Heimat gefunden. Was steckt dahinter? Woher kam die Frau, die niemand zu kennen scheint und niemand vermisst? Wie sind die anderen Frauen, die von der Autorin Mikaela Bley immer wieder gezeichnet und deren Geschichte neben der von Ellen erzählt wird, in den Mord verwickelt? Fragen, denen Ellen auf den Grund gehen will, sich dabei immer mehr selbst in Gefahr begibt und dabei scheinbar ungewollt in ihre eigene Vergangenheit um den Tod ihrer Zwillingsschwester vor vielen Jahren eintaucht.
Das Buch war gut zu lesen, auch wenn die unterschiedlichen Handlungsstränge zunächst nicht miteinander verbunden schienen und der Leser sich auf unterschiedliche Personen einlassen musste. Bald jedoch erkennt der Leser den Zusammenhang, sieht die Verbindungen und wird eingeführt in die Abgründe der Familien. Dass durch ihre Recherchen auch Ellen weiter einbezogen wird, führt für sie nicht unbedingt zu positiven Gegebenheiten: Bedrohung, Anzeige, Schikane und Erniedrigung sind für sie die Folge.
Doch wie gut, dass ihr bei allem eine Pressesprecherin der Polizei an die Hand gegeben wird, um scheinbar als einzige Reporterin Schwedens die neusten Entwicklungen direkt aus erster Hand zu erfahren. Doch kommen die neusten Entwicklungen gewiss anders als Ellen erwartet hätte.