Aus dem Ruder gelaufen

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lisaliestgern Avatar

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Ich habe mich gefreut, diesen Schwedenkrimi zu lesen. Die Stimmung im Hochsommer im ländlichen Schweden kommt sehr gut rüber. Um die Hauptfigur, die Journalistin Ellen, besser zu verstehen, wäre es, glaube ich gut gewesen, das erste Buch der Serie "Glücksmädchen" zu kennen. Ellen ist nach einem psychischen Zusammenbruch, über den wir aber nichts Genaueres mehr erfahren, eigentlich krankgeschrieben und wohnt wieder bei ihrer Mutter, arbeitet dann aber für ihren Fernsehsender an dem Fall einer ermordeten jungen Frau, der sich in ihrer Nähe ereignet hat. Irgendwie wirkt Ellen auf mich sehr chaotisch. Auch die Handlung ist ein wenig wirr. Sympathisch ist mir Ellen auch nicht. Manches ist auch umständlich beschrieben. Z.B. hätte es meiner Meinung nach gereicht, wenn ein Überfall der Kinder auf Ellen beschrieben worden wäre, und nicht zweimal Ähnliches. Die Geschichte mit der Jugendgang erscheint mir auch ziemlich unrealistisch, und vor allem verstehe ich nicht, warum Ellen sie nicht beim ersten Überfall bereits anzeigt. Die Auflösung des Mordes ist dann ziemlich überraschend. Und dann klären sich auch noch die Umstände des Todes von Ellens Zwillingsschwester auf. Da kommt sehr viel auf einmal zusammen, und alles wirkt auf micht recht unglaubhaft und konstruiert. Mein Fazit: gut zu lesen, hat allerdings unnötige Längen und wirkt ziemlich realitätsfern.