Leider etwas übertrieben

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roma84 Avatar

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Nachdem ich ja bereits "Glücksmädchen" gelesen hatte und doch recht angetan von dem Buch war, habe ich mich auf "Böse Schwestern" sehr gefreut.
Der Kriminalreporterin Ellen Tamm hängt der Fall des vermissten Mädchens (aus dem Buch "Glücksmädchen") noch sehr nach und ihr wurde nahe gelegt, sich auszuruhen und zu erholen. Aus diesem Grund kehrt Ellen in ihre alte Heimat zurück, wo sie wieder bei ihrer Mutter einzieht, die auf Schloss Örelo wohnt. Allerdings soll sie dort nicht zur Ruhe kommen, denn kaum ist Ellen in dem kleinen Ort angekommen, wird sie schon mit dem nächsten Mordfall konfrontiert, dem sie sich sofort beruflich annimmt. Und auch Ellens Vergangenheit holt sie wieder ein. Denn Ellens Zwillingsschwester Elsa ist vor vielen Jahren durch einen vermeidlichen Unfall ums Leben gekommen, was Ellen nach wie vor keine Ruhe lässt.

Neben dem Handlungsstrang von Ellen gibt es noch weitere Personen, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Die jungen Familienmütter Alexandra und Hanna.
Zuerst scheinen die Handlungsstränge ohne großen Zusammenhang nebenher zu laufen. Aber Kapitel für Kapitel kristallisiert sich dann ein schrecklicher und erschreckender Zusammenhang heraus. Auch scheinen diese Frauen in irgendeinem Zusammenhang mit der ermordeten jungen Frau zu stehen. Aber der Leser wird hier sehr lang im Ungewissen gelassen. Dazu kommen noch viele andere Nebenhandlungen und Nebenpersonen, die auch eine große Rolle in dem Mordfall spielen könnten. Und obwohl sich Ellen eigentlich ausruhen und beruflich kürzer treten sollte, steigert sie sich immer mehr in den Fall der ermordeten jungen Frau hinein und stochert sogar in dem eigentlich abgeschlossenen Fall ihrer verstorbenen Schwester wieder herum und bringt sich selbst in große Gefahr.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen. Eine Steigerung zum vorhergehenden Buch war es allerdings nicht. Zeitweise fand ich es von der Handlung sogar etwas zu dick aufgetragen und unrealistisch übertrieben.
Ich bin wegen meiner Bewertung hin und her gerissen. Auf der einen Seite hat sich das Buch wirklich flüssig gelesen und eine gewisse Spannung war da, da man einfach so lange im dunkeln tappte, wer der Mörder war. Außerdem war die Auflösung davon dann wirklich verblüffend. Das Ende in Bezug auf Ellens eigene Vergangenheit wird offen gelassen und deutet auf eine Fortsetzung hin. Allerdings blieben aber leider auch viele Fragen den Fall betreffend bei mir offen, wo ich mir noch eine Erklärung / Aufklärung gewünscht hätte. Aus diesem Grund kann ich hierfür leider nur 3 von 5 Punkten geben.