Walking Dead

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sinsa Avatar

Von

Zunächst vorweg: Nach dem Klappentext (hat der Schreiber das Buch eigentlich gelesen?) und der Leseprobe hatte ich etwas ganz anderes erwartet.
Und worum gehts? Nach dem Prolog, in dem am Ende schon klar wird, dass mit dem Ehepaar Galloway, das eine harmlose Anhalterin mitnimmt, irgendwas nicht stimmt, gehts erstmal ganz normal weiter. Wir finden uns zu Gast bei Familie Nash, die einen Ausflug zum See plant. Was zunächst als Familienidylle erscheint, stellt sich rasch als Fasade heraus. Familienvater Mick war lange der Familienernährer, doch jetzt schreibt das geerbte Restaurant rote Zahlen und der anstehende Ausflug zum See ist als letzter Abschied vom Boot geplant. Um die Familie zu unterstützen geht Mutter Amy wieder arbeiten - in der Summerschool als Lehrerin. Da sie dort statt der gewohnten Grundschüler nun die unterrichten muss, die zum Schulbesuch verpflichtet wurden - also die ganz harten Jungs - ist nicht ihr Ding. Und so machen diese sie auch ziemlich fertig.
Trotz aller finanziellen Schwierigkeiten wird aber die Fassade unbedingt aufrechterhalten. Die Geburtstagsparty des Nesthäckchens Briella wird riesig gefeiert und auch das Au-pair-Kindermädchen weiter beschäftigt. Das mit Briella irgendetwas nicht ganz stimmt, wird schnell klar. Nur was und warum klärt sich erst spät. Der einzig "normale" in der Familie ist Teeanager Keith, der versucht, seinen Platz zu finden. Dabei zieht er mit seinen Kumpels umher und stellt allerhand an.
Im Laufe der Zeit zeigt sich, dass bei Familie Nash nichts so ist, wie es scheint.
Die im Klappentext als "perfekte Nachbarn" beschriebenen Renders ("Attraktiv, freundlich und großzügig") sind schon von ihrem ersten Erscheinen an gruselig. Von Anfang an macht Mr. Renders Mick klar, dass er etwas von ihm will. Das die Nashs und Renders sich befreunden, davon kann eigentlich keine Rede sein.
Und dass die ganze Geschichte dann auf eine "walking dead" - Story hinauslaufen würde, kann man wirklich nicht ahnen. Eigentlich mehr Psycho-Thriller oder Horrorstory, als ganz gewöhnlicher Thriller. Das Buch macht hat seinen Namen wahrlich verdient - "Böse Träume" kann man davon bekommen.

Fazit: Die Story ist sehr spannend geschrieben, steht aber nicht in Bezug zum Klappentext. Wer einen klassischen Thriller erwartet, ist hier nicht richtig. Das Verhalten der Protagonisten hat ganz klare Ursachen und es ist ganz anders, als man denkt. Gibt es überhaupt "Gute" oder "Böse"? Oder ist alles nur Schein? Das Buch hat mich vom Stil her begeistert - geschrieben ist es super, Allerdings vom Inhalt nicht ganz mein Geschmack.