Hassfeld

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
misspider Avatar

Von

Als Fenja und ihre Mutter in das abgeschiedene Kaff Hussfeld ziehen, tauft Fenja es spontan in 'Hassfeld' um, denn was bitteschön soll ein Teenager in diesem abgelegenen Kuhdorf anfangen, in dem rein gar nichts los ist? Und dann ist da auch noch dieser total creepy Nachbarsjunge, der sie von Anfang an zu stalken scheint. Die Leute aus dem Ort, in dem Ruhe, Anstand und Stabilität herrschen, erkennen sofort, dass die beiden Frauen bestimmt nur Unruhe und Ärger in ihr ordentliches Dorf bringen werden, und so etwas ist in Hussfeld gar nicht gerne gesehen. Einzig der Bürgermeister scheint einigermaßen nett zu sein.

Der Autor schafft es spielerisch, durch die Schilderung dieses völlig normalen, wenn auch total langweiligen Ortes mit seiner eingeschworenen spießigen Gemeinschaft eine absolut unheimliche Atmosphäre zu schaffen, und man kann sich sofort vorstellen, dass hinter dieser harmlos wirkenden Fassade das Böse lauern könnte. Eine ganze Reihe verdächtiger Gestalten gibt es sowieso schon: den überfromme Pastor, der mit dem Einzug von Fenja und ihrer Mutter ebenso wie deren Vermieterin den Sittenverfall in Hussfeld kommen sieht; Karl, der Fenja dauernd heimlich beobachtet; aber auch der Vater und Bürgermeister, der auf den ersten Blick einen total sympathischen Eindruck macht, was aber auch nur Täuschung sein könnte.

Obwohl eigentlich noch gar nichts passiert ist, hat sich bereits eine unterschwellige Spannung aufgebaut, die sich sicher bald entladen wird - und zu gerne möchte ich wissen, wie es weitergeht.