Abgrundtief böse

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biest Avatar

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"Du weißt nicht, wer nach dir greift, doch du weißt, er ist böse..."

Meine Meinung:

Das war mein erstes Buch von diesem Autor, aber sicher nicht das letzte. Man spürt die eingeschworene Dorfgemeinschaft regelrecht beim Lesen. Die Atmosphäre hat Jonas Wagner super eingefangen. Auch die Dialoge waren sehr authentisch. Ich als Dorfkind fühlte mich ab der ersten Seite wie Zuhause.

Die Protagonistinnen Fenja und ihre Mutter Katharina hab ich sofort ins Herz geschlossen und konnte mich super in sie hineinversetzen. Sie bekamen vom ersten Tag an in Hussfeld diese ablehnende Dorfgemeinschaft zu spüren. Die Vermieterin hatte ihre Augen und Ohren überall und dachte immer nur das Schlechteste. Eine scheußliche Person. Die restlichen Einwohner des beschaulichen Hussfelds waren nicht viel besser. Wobei man bei einigen wirklich glauben konnte das sie sich etwas mehr bemühen, dass war im Nachhinein aber auch mehr Schein als Sein.

Den Aufbau fand ich sehr gelungen. Zum Einen wird aus Fenjas Sicht und zum Anderen aus der der einzelnen Dorfbewohner und ihrer Mutter erzählt. So konnte man wunderbar mit Allen mitfiebern, hoffen und bangen.

Wer sich hier jedoch das große Gemetzel erhofft, der wird leider enttäuscht. Viel böser sind hier die menschlichen Abgründe, die einem eine Gänsehaut bescheren.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war modern und ließ sich super lesen. Besonders gut haben mir auch die vielen Dialoge gefallen, wie man sie so wahrscheinlich nur auf dem Land findet.

Das Cover ist genau mein Fall, düster, bedrohlich und mit wenig Farbe, aber dennoch oder gerade deshalb ist es mir sofort ins Auge gesprungen.
Das Ende hatte es noch einmal in sich und bietet den perfekten Raum für eine Fortsetzung.

Fazit:

Ein atmosphärischer "Dorf" - Thriller, nicht nur für Dorfkinder. Jeder der Thriller mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen.