Das Böse spannend erzählt

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flocki Avatar

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Jonas Wagner hat mit seinem Thriller „Böse“ ein Buch geschrieben, das langweilig beginnt, dann aber die Spannung, bis zum vorletzten Satz dramatisch steigert.

Katharina, geschieden, alleinerziehend, will in ihren Leben einen Neuanfang starten. Dazu zieht sie mit ihrer Tochter Fenja in das kleine, langweilige Örtchen Hussfelde in Thüringen.
Sie beziehen dort eine kleine Wohnung. In den nächsten Tagen will Katharina im Nachbarort eine neue Stelle antreten. Für Fenja ist dies jedoch alles trostlos und langweilig. Für ein 17 Jahre altes Mädchen alles andere als erstrebenswert. Die beschriebene Langweiligkeit empfand ich als Leser so sehr, dass ich überlegte, ob ich weiter lesen sollte. Als Fenja dann aber nach einem Diskobesuch in einem der Nachbarorte nachts nicht nach Hause kommt, beginnt der Roman spannend zu werden. Und diese Spannung steigert sich bis zum Schluss.

Da die Polizei davon ausgeht, dass Fenja mit einem Freund durchgebrannt ist. Ermittelt sie nicht. So beginnt Katharina selbst mit der Suche. Bald merkt sie, dass sie damit für Unruhe im Dorf sorgt. Niemand will ihr helfen. Im Gegenteil. Es werden ihr noch Steine in den Weg gelegt. Ihr Konto bei der örtlichen Sparkasse und ihre Wohnung werden gekündigt. Als Krönung verliert sie auch noch ihren Job. Das sind alles keine Zufälle. Doch wer steckt dahinter?

Trotz aller Unbilden gibt Katharina ihre Suche nicht auf, denn sie ist überzeugt, Fenja lebt noch. Die Spannung steigt und die Ereignisse nehmen ihren Lauf. Wird sie Fenja, nach Wochen, noch lebend finden? Doch es gibt Kräfte, die ohne das sie es anfangs merkte, gegen sie arbeiten. Als sich die Ereignisse dramatisch zuspitzen, bekommt Katharina unverhofft Hilfe von Karl, dem Bürgermeistersohn.

Der Roman ist für mich nach anfänglicher Langeweile beim lesen, zum Ende zu, an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten. Dann im letzten Satz für mich persönlich die Enttäuschung. Ein Ende, wie in einem der unzähligen amerikanischen Horrorfilme mit dem Titel „XY 1, XY 2, XY 3“ usw..

Fazit: Langweiliger Beginn, dann Spannung und Dramatik bis zum Schluss. Sehr empfehlenswert.