Düster, erschreckend

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buecherfaszination Avatar

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Katharina will mit ihrer Tochter Fenya einen Neuanfang. Und das im angeblich langweiligsten und friedvollsten Dorf der Welt . Hussfeld. Doch die Einwohner sind alle sehr merkwürdig und wer ist dieser unbekannte Mann, von dem sie ständig beobachtet werden ? Das Böse lauert in diesem vermeintlich anständigen Dort. Und plötzlich verschwindet Fenya. Keiner möchte Katharina bei der Suche nach ihrer Tochter helfen.
„Wir sind ein anständiges Dorf“

Das Buch „Böse“ ist dunkel, düster und erschreckend. Allein das Cover fühlt sich schon „unangenehm“ an. Passt perfekt zur Geschichte, die genau dieses Wort gut widerspiegelt.
Der Anfang zieht sich etwas in die Länge, wobei dieses wahrscheinlich notwendig ist, um die ganzen Charaktere kennenzulernen. Diese sind zu Beginn einige.
Im Laufe des Romans wird es immer spannender und das Ende kann nochmal mit einem richtigen Höhepunkt aufwarten. Es war richtiggehend fesselnd und schockierend zugleich.

Katharina und ihre Tochter Fenya sind für die Einwohner sofort ein Dorn im Auge, da sie „unanständig“, „unordentlich“ und zu viel Spaß haben. Sie ordnen sich der Dorfmoral nicht unter. Dementsprechend ist es akzeptabel, Katharina bei der Suche nach Fenya nicht zu helfen.
Diese Grausamkeit der Menschen hat der Autor bildhaft und in jeglicher Weise hervorheben können. Ich war fassungslos, wie ein Dorf so weit kommen konnte und solch eine Moral leben kann.

Jonas Wagner setzt uns mit seiner scharfsinnigen Beobachtungsgabe menschlicher Verhaltensweisen, einen brillanten Thriller vor die Nase, der tief in die Gedankenwelt der Menschen und in deren Beweggründe greift.