Nichts für Helikoptermütter

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sophie h. Avatar

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Lange habe ich nicht mehr so ein böses Buch gelesen! Dabei beginnt alles ganz idyllisch und beschaulich. Katharina hat eine neue Arbeit angenommen und zieht mit ihrer Tochter Fenja in das beschauliche Dorf Hussfeld, das als das sicherste Dorf in Deutschland gilt. Alle Bewohner – an vorderster Stelle der Bürgermeister und der Pfarrer – sind darauf bedacht, dass in Hussfeld kein Verbrechen geschieht. Doch dann verschwindet Fenja von einem Tag auf den anderen. Ist sie wirklich abgehauen, weil in Hussfeld eben nichts passieren kann? Oder wird hier etwas unter den Teppich gekehrt?
Ich konnte das Buch kaum beiseitelegen, so sehr hat es mich gefesselt. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt: aus der Sicht von Fenja, von ihrer Mutter und von Karl, der sich in Fenja verliebt hat und sie stalkt. Man kann sich sehr gut in die Personen hineinversetzen. Besonders die Gefühle der Mutter konnte ich sehr gut nachempfinden. Der Schreibstil von Jonas Wagner ist sehr flott und genauso schnell fliegt man über die Seiten. Obwohl man von Anfang an einen Verdacht hegt, tappt man – wie die Mutter – sehr lange im Dunkeln und zum Schluss ist dann doch alles ganz anders. Und nicht nur das: Der letzte Satz des Buches wirft dann noch einmal alles über den Haufen. Das tolle Cover ist passend zum Buch gestaltet. Die gelben, hervorgehobenen Buchstaben fühlen sich an wie eine raue Betonwand. Von mir die volle Leseempfehlung. Bitte mehr davon!