Scheinheilige Dorfidylle

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suupermichi Avatar

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Katherina will mit ihrer Tochter Fenja nach der Trennung von ihrem Vater ein neues Leben beginnen. Neuer Job, neue Wohnung, neue Heimat. Da kommt Hussfeld wie gerufen, das kleine 2000 Einwohner Dorf ist idyllisch an einem Bach gelegen und das beste - In Hussfeld passiert nie etwas schlechtes. Doch für Katherina und Fenja ist der Neuanfang alles andere als einfach, irgendwie scheint die Stadt gegen sie. Zwei Frauen die alleine ohne Mann wohnen? Das ist in Hussfeld nicht gern gesehen. Fenja gefällt es zunächst gar nicht, da sie sich andauernd nur langweilt. Als sie dann doch endlich Anschluss findet, kommt sie eines Abends nach dem Feiern nicht mehr nach Hause. Doch in Hussfeld passiert nie etwas, weswegen sich die Dorfbewohner einig sind, Fenja ist nichts zugestoßen, sondern sie ist einfach nur weggelaufen.

Der Autor lässt wirklich kein typisches Dorf-Klischee aus, von der neugierigen Nachbarin bis hin den kleinen Festen, auf den jeder Einwohner erscheint. Auch der Bürgermeister, der jeden kennt und auf alles Einfluss hat darf natürlich nicht fehlen.

Das Buch fängt schnell mit dem Spannungsbogen an, hält ihn dann aber eher konstant als ihn weiter zu erhöhen. An manchen Stellen war es für mich deshalb etwas langatmig. Man weiß von Beginn an, was passieren wird, deshalb hätte ich mir noch den ein oder anderen Twist gewünscht. Insgesamt aber doch ein gelungenes Buch, welches es wert ist gelesen zu werden.