Trügerische Dorfidylle

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hasi84 Avatar

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Hussfeld – ein kleines Nest in Ostdeutschland. Katharina und ihre Tochter Fenja starten eben dort einen Neuanfang. Nach jahrelangen Problemen mit Fenjas Vater will Katharina neu durchstarten. Sie hat sich einen neuen Job gesucht, eine Wohnung gemietet und ist guter Dinge, dass es in dem kleinen Ort besser wird. Doch von Anfang an schwebt eine eigenartige Unruhe über allem. Fenja langweilt sich anfangs sehr, findet dann aber doch Anschluss. Bis sie eines Abends vom Fortgehen nicht mehr nach Hause kommt. Und plötzlich ist es vorbei mit der Ruhe im trügerisch idyllischen Nest.

Wir haben es hier mit einem wohl durchdachten Thriller zu tun. Von Anfang an wird Spannung aufgebaut. Natürlich weiß man, dass etwas passieren wird. Aber der Autor versteht es, eben diesen Spannungsbogen aufzubauen. Der kleine Ort wird sehr gut dargestellt, wie auch dessen Einwohner. Kein Klischee wird ausgelassen. Von der immer neugierigen Vermieterin, die alles über einen weiß und noch vieles mehr. Bis hin zum Feuerwehrfest, das auch nach den Regeln eines kleinen Ortes abläuft. Man bekommt Einblick, wie viel Einfluss gewisse Persönlichkeiten haben. Als neuer Mitbürger hat man in so einem kleinen Ort oft keine Chance. Man erfährt, wie viel vertuscht wird, wie sich der Ort nach außen präsentiert, was weit weg von den Tatsachen ist. Für mich ist es ein gelungener Thriller, allerdings für mich als action- und spannungsliebende Leserin manchmal doch etwas langatmig.