Wichtige Gesellschaftskritik gepaart mit spannenden Thrillermomenten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
stefanie07 Avatar

Von

Böse von Jonas Wagner konnte mich von Anfang an "einwickeln". Zugleich übt das Buch berechtigte Gesellschaftskritik was mir sehr gut gefällt.

Die zwei Hauptprotagonisten Katharina und Fenja ziehen in ein neues Dorf. Quer durch Deutschland, weg von der alten Heimat. Nur, ist dort alles halt nicht so normal. Kein Krümel Dreck auf der Straße, jeder kennt jeden, keine Gewalttaten und eine Dorfgemeinschaft die sehr fragwürdig ist. Doch eines Tages verschwindet Fenja und niemand weiß wohin, oder doch?

Mehr möchte ich zum Buch nicht sagen, da es äußerst spannend ist und ich nichts spoilern möchte.

Im Allgemeinen erinnert mich das Buch, jedenfalls das Verhalten der Einwohner sehr an Unter Leuten von Juli Zeh. Ist es doch in Wahrheit wirklich so das auf kleinen Dörfern man keinen Schritt machen kann ohne beobachtet zu werden und vor allem ohne dass es irgendwelche Gerüchte oder Mutmaßungen gibt. Oft ist die sogenannte Dorf-Idylle in Echt auch nicht vorhanden.

Die Gesellschaftskritik von diesem Buch finde ich deswegen durchaus vollends gelungen und überhaupt nicht erfunden oder weit her geholt.

Auch der grausame Teil des Buches ist wirklich gelungen, spannend bis zur letzten Seite.
Ich finde das der Part von Fenja, wo sie erzählt manchmal ein bisschen kurz kommt.

Aber nichts desto trotz ein wirklich klasse Buch.

Auch der Schreibstil gefällt mir sehr. Der Spannungsbogen ist dauerhaft gegeben und der Text liest sich flüssig und leicht verständlich.

Auch die Protagonisten sind alle sehr detailiert und bildhaft beschrieben. Einige Protagonisten kennen das Wort Empathie, einige nicht was meiner Meinung nach sehr clever gewählt wurde. Der Chef von Katharina handelt für mich zum Beispiel absolut realistisch würde sich doch keiner so etwas ewig anschauen.

Alles in allem ein Buch was für mich großartig war und hoffentlich nicht das letzte von dem Autor ist.