Durchschnittlich

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Erst wird ein Hundekadaver gefunden, dann ein toter Jugendlicher. Die Spuren führen zu Suse, einer alleinerziehenden Mutter, die mit ihrer Situation völlig überfordert scheint. Zu allem Überfluss ist ihre Tochter Jacqueline verschwunden. Freiwillig? Neben der Leiche finden sich Gegenstände, die dem Mädchen zugeordnet werden können und Kriminalkommissar Henry Frei und seine Kollegin Louisa Albers müssen all ihr Können aufbringen und ihre Kontakte nutzen, um eine weitere Eskalation zu verhindern.

Mein Eindruck:
Einiges in dem Buch ist Krist wirklich sehr gelungen. Der dubiose Beginn seines Buches, der eine überraschende Auflösung birgt und die Aufklärung des Täters sind wirklich meisterhaft. Leider fehlt dem Buch aber sonst eine tiefergehende Behandlung der Charaktere. Einfach nur die unterschiedlichsten Probleme aufzählen, die einem der Nachwuchs so bescheren kann, ist der Krimispannung nicht besonders zuträglich und nervt irgendwann nur noch kolossal. Die Einführung eines Charakters, der wahrscheinlich – wie die Rahmenhandlung – für weitere Bände um Kommissar Frei wichtig ist bzw. wird, benötigt ebenfalls viel Platz und 320 Seiten sind dann nicht genug für eine ausführliche Krimihandlung mit mehreren Verdächtigen und mehr als holzschnittartige Charakterzeichnungen der handelnden Personen. Aber was Krist aus diesem gegebenen Material dann noch erschafft, nötigt einiges an Bewunderung ab – auch wenn er an der Lage selber Schuld hat.
Und so erfreut man sich an einem schönen Schreibstil, einem bei allen unnötigen Längen doch noch interessanten Plot mit einer sehr guten Auflösung und einem Cliffhanger, der wunderbar auf ein nächstes Buch überleitet. In diesem wird hoffentlich der Nachwuchs ruhiger oder leichtgängiger und dadurch, dass alle wichtigen Charaktere eingeführt sind, ergibt sich dann hoffentlich schneller eine Krimispannung.

Mein Fazit:
Handwerklich gelungen, leider mit vielen unnötigen Längen durch viele unnötige Extra-Probleme. Babies schreien schon einmal, Pubertät ist schwierig und Asperger ist auch nicht mehr das Neueste.