Gut konstruierter und atemraubender Auftakt einer neuen Thriller-Reihe

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isabellepf Avatar

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Der Thriller "Böses Kind" von Martin Krist ist der atemraubend spannend und fesselnde erster Fall von Kriminalkommissar Henry Frei, dem bei der Suche nach der verschwundenen Jacqueline die Zeit davon läuft.

Mitten in der Hauptstadt passiert ein schauriger Mord. Das Opfer wurde auf brutalste Art und Weise erschlagen und gekreuzigt. Auch ein Hund wurde einen Tag zuvor, auf die gleiche weise gekreuzigt aufgefunden, sodass Kriminalkommissar Henry Frei und seine Partnerin Louise Albers, auf eine Gemeinsamkeit schliessen.
Die von ihrem Mann verlassen und heillos mit ihren Kindern überforderte Suse, ist in Panik. Denn Jaqueline ihre älteste Tochter wird seit gestern vermisst. Nirgends und niemand will sie gesehen haben, als sich dann herausstellt, das der Tote ein Freund von ihrer Tochter gewesen ist, und ihr Rucksack daneben gefunden wurde, bricht vollkommen Suse zusammen. Die Polizei ist alarmiert, doch glaubt der Mutter von zwei weiteren Kindern kein Wort, bis sie ebenfalls spurlos verschwindet.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ....

Es ist Kommissar Henry Freis erster Fall, der mit einem Mord an einer Toten, die im Zimmer eines bekannten und renommierten Hotels aufgefunden wird, seinen Anfang nimmt. Ihr Mann steht in der Öffentlichkeit und die Schlinge des Mörders zieht sich schnell zu, sodass der Mörder schnell aufgespürt werden kann. Während dessen erregt jedoch ein weiterer schauriger Mord an einem Jungen die Aufmerksamkeit der Ermittler. Auch das Mädchen dessen Rucksack bei dem Toten aufgefunden wird, wird vermisst wobei dem Ermittlerteam die Zeit davonläuft zu laufen scheint.
 
Der Autor Martin Krist konnte mich schon auf den ersten Seiten begeistern, fesseln und voll und ganz für sich gewinnen. Denn sein Schreibstil bringt soviel Begeisterung und Spannungsmomente mit sich, sodass man gar nicht anders kann, als dem Handlungsverlauf unwillkürlich immer weiter zu folgen. Dabei ist seine Art zu Schreiben sehr angenehm, wortgewandt und man gelangt sehr fliessend und zügig durch die Kapitel und wird am Ende mit einer Unvorhersehbaren Wendung überrascht, die mit fast die Luft zum Atmen genommen hat. Denn immer wieder versucht man die Handlungsstränge zu verbinden, um selbst hinter den Mörder und seine Tat zu kommen, gelangt dabei jedoch auf einige gestreute Irrwege und wird mit einem grandiosen Auflösen des Falls überrascht, der die Grosse Lust auf weitere Fälle des ambitionierten und sympathischen Ermittlers und sein Team, weckt.
Ich mochte Henry Frei sehr gerne, denn er hat eine sehr angenehme und umgängliche Art, und weiss wie man einen Fall anpackt um ihn zu lösen. Auch seine Partnerin Louise Albers, die chronisch übermüdete frisch gebackene Mutter ist ein toller Charakter die sehr authentisch und gut in die Geschichte gepasst hat.
Mit Suse hingegen bin ich nicht zu Anfang warm geworden, denn ist ist eine sehr wirre, leicht aufbrausende und irgendwie hektische Person, die durch ihre eigenwilligen Handlungen manchmal für Unruhe gesorgt haben. Doch umso mehr man über die Alleinerziehende Mutter erfährt umso besser kann man sich auch in sie hineinversetzen und ihr Handeln zumindest etwas besser verstehen. Denn sie ist auch nur eine Mutter, die sich um ihre Kinder sorgt, grosse Ängste hat und jeden Tag aufs neue versuchen muss sich und ihre Kinder über die Runden zu bringen.

Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, wie Martin Krist den Handlungsverlauf beschreibt, sich die Situationen zuspitzen und er es dabei schafft, das sich der Spannungsbogen immer straffer spannt, sodass man das Auflösen des Falls, schier nicht mehr abwarten kann. Während dem Verlauf lässt Martin Krist, auch gekonnt, das Verschwinden des seit vielen Jahren vermissten Mädchens Alanna, die Tochter eines ehemaligen Oberhaupkommissar und Freund Henry Freis, einfliessen. Denn sie ist Bestandteil der neuen Alanna-Reihe und man darf schon jetzt auf weitere spannende und atemraubende Bände der Reihe hoffen. Das Ende des ersten Falls, ist nämlich mit einem fiesen Cliffhanger versehen, sodass ich es fast nicht abwarten kann, wenn es für Henry Frei in die zweite Runde geht.

Ein gut konstruierter und authentisch geschriebener Thriller der für mich ganz klar das Lesehighlite des Monats war.