Aichner - Super wie immer!

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses neuen Aichnerromans ist eher unspektakulär. Es zeigt den Autorennamen und in Rot/Schwarz den Titel.
Auf knapp 445 Seiten nimmt uns der Autor mit in die Welt von seinem Protagonisten Ben.
Die Geschichte beginnt an Bens 10. Geburtstag. Er findet seinen gewalttätigen Vater erhängt im "Bösland", d.h. auf dem Dachboden des elterlichen Hauses. Für Ben ist es das Bösland, weil ihn sein Vater immer wieder mit nach oben genommen hat um ihn aus nichtigen Anlässen zu verprügeln. Seine Mutter schaut weg, sie hilft ihm nicht. Sein einziger Freund ist der Apothekersohn Felix Kux. Er hat die Idee, den toten Vater als Besichtigungsobjekt für die Dorfkinder zu vermarkten, um wenigstens eine Geburtstagstorte für Ben zu kaufen.
Die Erzählung wird dann immer wieder durch Dialoge unterbrochen. Der erste Dialog spielt 30 Jahre später. Ben spricht mit seiner Therapeutin Therese Vanek über sein verpfuschtes Leben. Im wurde als 13jähriger der Mord an seiner Freundin Matilda vorgeworfen. Er hat 5 Jahre lang nicht gesprochen und wurde in die Psychiatrie weggesperrt. Jetzt will er sich erinnern, was damals geschah. Frau Vanek rät ihm, in sein Heimatdorf zurückzukehren und die Erinnerungen wieder zu erwecken. Das macht er auch und findet im Bösland einen alten Film, den er selbst am Mordtag gedreht hat. Er zeigt, dass sein Freund Kux den Mord begangen hat. Ben ist unschuldig!
Von da an entwickelt die Geschichte eine Eigendynamik, der man sich als Leser nicht entziehen kann. Ben besucht Kux und nistet sich bei ihm ein. Kux zeigt sich immer mehr als der Psychopath, der eigentlich Ben sein sollte. Dann verliebt sich Ben noch in Kux` Frau Soy. Die Lage spitzt sich immer mehr zu. Wird es zur Katastrophe kommen?
Wieder einmal gelingt es Aichner auf hervorragende Weise, seinen Leser in den Bann zu ziehen. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr weglegen. Es ist ein richtiger Pageturner!! Aichner bekommt von mir seine wohlverdienten 5 Sterne und ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.