Aussergewöhnlich und dennoch fesselnd und wendungsreich

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isabellepf Avatar

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"Bösland" von Bernhard Aichner ist ein unglaublich fesselnd und wendungsreicher Thriller, über einen brutalen Mord an einem 13 jährigen Mädchen im Bösland.

Auf dem Dachboden eines Bauernhauses, wird im Jahr 1987 ein Mädchen mit einem Golfschläger ermordet. Der 13 Jährige Ben wird verdächtig brutal auf seine Mitschülerin eingeschlagen zu haben und wird kurz darauf in eine Psychiatrische Anstalt eingeliefert.
Auch nach 30 Jahren,  kann er sich nur spärlich an die schlimme Tat erinnern.
Seine Therapeutin ermutigt ihn, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen, bis plötzlich die verborgene Geschichte mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reisst.
Der Junge von damals mordet wieder.

Schon auf den ersten Seite wird man eingeladen das Bösland zu betreten. Unweigerlich wird man Zeuge von Bens beklemmender und verstörter Kindheit. Von seinem Vater grundlos geschlagen, gedemütigt und seiner Mutter die wegschaut. Man empfindet einen gewissen hass dem Vater gegenüber und eine einengende Beklommenheit beim lesen.
Doch Bernhard Aichner schafft es schon nach wenigen Seiten, eine unglaublich fesselnde Geschichte aufleben zu lassen, in die ich mich bis zum Ende gefangen gefühlt habe. Mit Wendungsreichen Handlungssträngen nimmt die Geschichte an Fahrt und immer wieder neue Richtungen an, ist auf eine gewisse Art und Weise spannend und einnehmend bis zum Schluss. Obwohl der Mörder irgendwann enttarnt ist, bleibt der Thriller temporeich.

Auch der Schreibstil ist locker, leicht und sticht mit fliessend zu lesenden kurzen, prägnanten Kapiteln, Wortdialogen zwischen einzelnen Charakteren, heraus.  Ungewöhnlich und doch unglaublich einnehmend.

Im Gesamten zwar ein aussergewöhnlicher Thriller, der jedoch mit wendungsreichen und fesselnden Handlungssträngen auf voller Länge überzeugen konnte.