Die Reise ins Bösland

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miss marple 64 Avatar

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Ben-jahrelang von seinem Vater misshandelt- findet diesen zu seinem zehnten Geburtstag erhängt auf dem Dachboden, den Ort, den der Vater immer „Bösland“ nannte. Auf der einen Seite ist der Dachboden Ort seiner Demütigungen, auf der anderen Seite aber auch Rückzugs-und Zufluchtsort, wo er viele Stunden mit seinem Freund Felix Kux verbringt. Sein Hobby wird das Fotografieren und hauptsächlich Filmen.
Glaubt er über lange Zeit nun befreit von allem Bösen zu sein, wirft ihn der Mord an einer Freundin aus der Bahn. Da er sie blutüberströmt erschlagen auf dem Dachboden findet, steht für seine Umgebung der Mörder schnell fest. Er kann sich an nichts erinnern. Es folgen Jahre in geschlossenen Abteilungen der Psychiatrie, dann betreutes Wohnen, bis er schließlich in seinen 20ern allein in einer kleinen Wohnung hinter seinem Fotolabor lebt und regelmäßig zur Therapie geht. Bei seiner Arbeit macht er eines Tage einen unverhoffte Entdeckung- auf einem der entwickelten Fotos sieht er seinen alten Freund Felix. Er versucht sich zu erinnern, was damals auf den Dachboden wirklich geschah. Bestärkt durch seine Therapeutin, macht er sich auf die Suche, die sein Leben verändern wird.
Dem Autor gelingt es anfänglich, den Leser mit seiner Geschichte um Ben und Felix zu packen. Atemlos blättert man weiter und weiter und fiebert mit Ben der Wahrheit entgegen. Die besondere Erzählart treibt die Handlung voran. Leider flacht die Spannung in der zweiten Hälfte ab. Hier wird es etwas zäh und langgezogen. Zwar setzt Aichner hier und da noch einen Punkt, an dem der Leser kurz die Luft anhält, aber vieles ist nun vorhersehbar.
Alles in allem eine spannende Lektüre mit einigen Schwächen.