Dunkle Abgründe

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tkmla Avatar

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Das Bösland ist für den kleinen Ben der Dachboden seines Elternhauses. Dorthin führt ihn sein Vater, wenn Ben wieder nicht so funktioniert hat, wie es von ihm erwartet wurde. Das geschieht häufig und vor allem dann, wenn der Vater getrunken hat. Im Bösland wird Ben von seinem Vater geschlagen und gequält, während seine Mutter so tut, als ob sie nichts merkt. Oder schlimmer noch, wenn sie ihm sagt, dass er es verdient hätte.
Sein einziger Freund und Lichtblick ist Kux, der Sohn des Arztes. Er ist wirklich der einzige, der Zeit mit ihm verbringt und keine Vorurteile hat, auch wenn seine Eltern wenig begeistert davon sind.
Kux ist auch der Erste, den Ben holt, als der seiner Meinung nach glücklichste Tag seines Lebens kommt, und er den Vater erhängt im Bösland vorfindet. Von nun an kann Ben aufatmen und muss keine Angst mehr haben. Er und Kux machen das Bösland zu ihrem Reich. Wenig später gehört auch die Tochter des neuen Apothekers zu ihrer kleinen Gruppe. Alles scheint perfekt – bis zu dem Tag, an dem Ben mit dem toten Mädchen im Arm auf dem Dachboden gefunden wird. Der Golfschläger, mit dem sie brutal erschlagen wurde, liegt noch neben ihm.
Bösland ist ein ungewöhnlicher und spannender Thriller. Kapitel, in denen Ben aus seiner Perspektive erzählt, wechseln sich mit Gesprächsprotokollen verschiedener Personen ab.
Dadurch springt manchmal die Handlung und das Tempo wird angezogen. Dieser Stil hat mir richtig gut gefallen. Der Leser weiß zunächst nicht sofort, wie er die Charaktere einordnen soll. Der Autor spielt mit Vorurteilen und Ängsten und setzt gekonnt Überraschungs- und Schreckmomente ein. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende des Buches oben, auch wenn zwischendurch das Tempo kurzzeitig gedrosselt wird.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.