unglaublich packend

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petral. Avatar

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Für den 13-jährigen Ben war der Dachboden seines Elternhauses seit jeher ein Ort des Grauens und der Gewalt. Dort wurde er von klein auf von seinem sadistischen Vater misshandelt. An seinem 10.Geburtstag findet der Junge die Leiche des Vaters auf genau diesem Dachboden. Er fühlt nichts, außer Freude und Erleichterung, denn endlich muss er vor dem bösen Vater keine Angst mehr haben. Doch wirklich schön wird seine weitere Kindheit ohne den Vater auch nicht, denn die lieblose Mutter gibt ihm die Schuld am Selbstmord ihres Mannes.

Sein einziger Freund ist Kux, mit dem er so gut wie seine gesamte Freizeit verbringt und endlich hat er einen Menschen, dem er nahe steht. Und dann kommt eine neue Mitschülerin in seine Klasse. Matilda ist die Tochter des Apothekers und gerade erst mit ihren Eltern in das kleine Dorf gezogen. Ben ist hin und weg , zum ersten Mal in seinem Leben schwärmt er für ein Mädchen und auch Matilda verbringt gerne Zeit mit ihm.

Doch dann passiert etwas ganz grausames, man findet Ben auf dem Dachboden sitzend mit der blutüberströmten Matilda im Arm. Brutal erschlagen mit einem Golfschläger auf dem nur Ben's Fingerabdrücke zu finden sind. Der Junge spricht kein Wort und auch als man ihn in die Psychiatrie einweist, bleibt er stumm.

Erst Jahre später schafft es die Psychiaterin Therese Vanek, Ben zum Reden zu bringen. Ben, der sich nach wie vor nicht erinnern kann, warum er Matilda damals erschlagen hat, findet mit Hilfe dieser Ärztin trotzdem in ein normales Leben zurück.Dreißig Jahre läuft alles gut, dann sieht er in dem Fotoladen, in dem er arbeitet, zufällig das Bild seines alten Freundes Kux und das wühlt ihn unheimlich auf, so dass er sich nach langer Pause wieder an seine Psychiaterin Therese Vanek wendet.

Die ist überzeugt davon, dass Ben nur mit seiner schlimmen Vergangenheit abschließen kann, wenn er zurück in sein Heimatdorf reist, sich der Vergangenheit stellt und so vielleicht seine verschütteten Erinnerungen wachrufen kann.

Obwohl er ein sehr ungutes Gefühl hat, tut Ben, was seine Ärztin ihm rät und merkt leider viel zu spät, dass er einen riesengroßen Fehler begangen hat. Und so geht nach vielen Jahren das Morden weiter.

Ich fand dieses Buch einfach großartig und konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Man erahnte zwar ziemlich früh, was es mit dem Mord an Matilda auf sich hatte, doch das tat der Spannung keinen Abbruch. Mir gefiel ganz besonders , dass immer ein Kapitel aus Sicht von Ben erzählt wurde und das nächste dann als Zwiegespräch , zum Beispiel zwischen Ben und seiner Psychiaterin, oder Ben und Kux. Diese ungewöhnliche Erzählform fand ich sehr fesselnd und für mich gehört "Bösland" auf jeden Fall zu den Lesehighlights des Jahres.