Poetisch und mystisch

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naydee Avatar

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Beginnend mit dem Cover stellt sich eine geheimnisvolle, fast mystische Atmosphäre von Beginn an ein. Wir begleiten die Hauptfigur, Sylvia Carr, als sie in einen kleinen Ort irgendwo in Northumberland ankommt... alles ist viel zu ruhig, die 15-jährige Sylvia wollte gar nicht dahin, sollte aber ihre Mutter für ein Paar Wochen dorthin begleiten...

Das ganze Buch ist auf eine sehr ruhige Art geschrieben, fast poetisch. Am Anfang brauchte ich etwas Zeit, um wirklich in die Geschichte einzutauchen, weil es so langsam zuging. Und in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit ist alles, was langsam ist, häufig schwierig zu ertragen. So geht es auch Sylvia und sie läuft ziellos umher und versuchte immer wieder, ein Handy-Signal zu bekommen, um mit ihrer besten Freundin zu reden und Neuigkeiten aus der "echten" Welt zu bekommen.

Auch wenn mir am Anfang etwas schwer fiel, hineinzufinden, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel von der Handlung verraten, aber es wird eindrücklich beschrieben, vor was für Herausforderungen sich Jugendliche in der heutigen Zeit sehen und wie sie mit diesen umgehen. Dabei wird es auch mystisch, denn die Gegenwart und die Vergangenheit, Realität und Phantasie vermischen sich und werden plötzlich zur Einheit. Dadurch wird uns auch vor die Augen geführt, wie sehr wir alle nur ein Teil des Ganzen sind und wie sehr alles zusammemhängt.

Ich mag Sylvia als Hauptfigur sehr, denn sie scheint eine kluge junge Frau zu sein, die mutig, obwohl gleichzeitig schüchtern, ihren Weg macht und die Chance hat, unsere Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen.

Fazit: ein schönes, poetisches Buch, das allerdings keine leichte Lektüre ist und auch nicht Jedermanns Geschmack treffen wird. Es ist eher für philosophisch angehauchte Leserinnen und Leser geeignet.