Über Werden, Vergehen und Hoffnung

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leselupe84 Avatar

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Es gibt nur wenige Jugendbücher, deren Handlungsentwicklung nicht vorhersehbar ist, so dass die Spannung bis zu den letzten Seiten aufrechterhalten wird. „Bone Music“ von David Almond gehört für mich zu dieser seltenen, besonderen Buchgattung, denn ich konnte das Lesen der philosophisch anmutende Geschichte über Sylvia Carr einfach nicht freiwillig unterbrechen. Die knapp 200 Seiten hätten gerne um mehrere hundert Seiten verlängert werden dürfen, so wunderbar haben sie mich - immer wieder von Neuem - zum pausenlosen Weiterlesen verführt. Oftmals war ich so tief in die Erzählung eingetaucht, dass ich den Klang der Knochenflöte von Sylvia hören konnte. Denn David Almond schreibt herzberührend poetisch und zeichnet dadurch klare, deutliche Bilder. Durch diese ermöglicht er eine Betrachtung des natürlichen, leider auch durch den Menschen in vielen Umweltbereichen verstärkt vorangetriebenen, Kreislaufs von Werden und Vergehen. Dennoch handelt es sich zugleich um eine Hoffnung nährende Geschichte über Selbstfindung und Veränderungskraft. Schwer zu beschreiben, aber leicht zu verstehen, wenn das Herz mitliest und somit eine gelungene Auseinandersetzung mit grundlegenden Themen, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen, eingebettet in eine mitreißende Sprachmelodie. Ich wünsche diesem kostbaren Buch viele Leser – egal, ob jung oder alt!