Ambivalenter Eindruck

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darcy Avatar

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Das ist ja mal ein merkwürdiger Einstieg in ein Buch, das laut Klappentext ein Krimi sein soll. Ein mysteriöser Ich-Erzähler, der sich als Dichter fühlt und mit seinem Notizbuch in einem Park auf einer bestimmten Bank sitzt und sich gehaltvolle Gedanken macht. Dabei sieht er jeden Tag zur gleichen Zeit einen kleinen Jungen. Ein seltsamer Zufall, der ihn aber nicht weiter zu wundern scheint. Die Leseprobe endet mit einer interessanten Tonbandaufnahme, die so gar nicht zum vorherigen passt.

Da das Buch einen Dichter zum Ich-Erzähler hat, ist die Wortwahl recht blumig. Ich bin mir nicht sicher, ob mir das auf Dauer gefällt. Ich empfand es z.T. als anstrengend und auch etwas aufgesetzt. Es war irgendwie zuviel. Und Spannung kam auch so gar nicht auf. Erst der letzte Abschnitt lies mich aufhorchen. Gefallen haben mir auch die Szenen in dem Shop, in dem unser Ich-Erzähler (der in meinem Kopf her wie eine Frau wirkt) arbeitet.

Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieses Buch gefallen wird. Ich kann mir zu wenig denken, in welche Richtung die Geschichte gehen wird. Zwar ist es ganz gut geschrieben, aber es ist irgendwie zuviel blumiges Gerede über Gedichte und mit der Poesie des Alltags konnte ich noch nie etwas anfangen. Die Leseprobe hat mich eher verwirrt als neugierig gemacht.

Das Buchcover finde ich ganz ansprechend. Es nimmt ein Motiv aus dem Park auf und der schwarze Hintergrund läßt es etwas bedrohnlich erscheinen. Ich mag nur diese deutschen Untertitel unter englischen Titeln nicht. "Wem kannst du trauen". Das klingt ziemlich wahllos.