Die Poesie des Alltags

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sorko Avatar

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Dylan, Kassierer in einem Naturkostladen, erlebt seine alltägliche Routine mit dichterischer Phantasie. Er sieht sich selbst als Poet, hat schon zwei Verse geschrieben. Seine eintönige Arbeit ist ihm nicht lästig, eher gleichgültig. Sein tägliches Highlight ist seine ausgedehnte Mittagspause, die er immer auf derselben Bank in demselben Park an demselben Teich verbringt. Für ihn ist es das Paradies, er wartet dort auf seine Musen. Und seit eineinhalb Jahren begegnet ihm dort täglich derselbe kleine Junge. Er kommt zum Teich, schlägt mit einem Stock ein paar Wellen ins Wasser und verschwindet wieder. Aber an diesem Mittwoch entdeckt Dylan, dass der Junge am Arm blutet. Dem Kleinen scheint es egal zu sein, er achtet nicht darauf. Doch Dylan ist verwirrt. Was ist ihm wohl passiert? Während Dylan diese Frage nicht loslässt, springt die Geschichte zu einer Bandaufzeichnung, in der ein Mann den Mord an seiner Frau gesteht. Die vernehmende Beamtin ist erstaunt, denn anscheindend hat der Mann seine Frau gar nicht ermordet. Dieser Schluss ist noch nicht einzuordnen, aber die Darstellung Dylans von seinen Erlebnissen finde ich gelungen. Sprachlich sehr interessant, inhaltlich durchaus spannend.