Wem kannst du trauen, wenn nichts ist wie es scheint?

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frenx51 Avatar

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Dylan lebt in San Francisco, arbeitet in einem Laden der Nahrungsergänzungsmittel verkauft und verbringt seine tägliche Mittagspause auf einer Bank im Botanischen Garten. Dort kann er abschalten und seinem Hobby nachgehen und so Inspirationen für seine Gedichte finden. In jeder Pause, die er auf dieser Bank verbringt, sieht er den kleinen Jungen, in seiner Latzhose mit dem weißen T-Shirt, der mit einem Stock im Wasser spielt und das nun schon seit 1,5 Jahren. Doch an einem Tag ist etwas anders der Junge scheint verletzt zu sein und Dylan macht sich Sorgen. Als der Junge am nächsten Tag dann auch noch vor seinen Augen entführt wird, begibt sich Dylan auf die Suche, denn die Polizei kann ihm ohne Namen und sonstigen Infos nicht weiterhelfen. Für ihn gibt es nur noch ein Ziel: Er muss den kleinen Jungen finden und begibt sich so auf eine Reise nach Kalifornien und noch dazu auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit, die ihn Schritt für Schritt wieder einholt und überwältigt.

Ich fand das Buch sehr gut geschrieben und konnte es deshalb nicht mehr weg legen, da es für mich trotzdem einen gewissen Spannungsbogen aufwies und nicht so schnell zu durchschauen war, wie vielleicht für manch anderen Leser. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen, ich fand die Beschreibungen der Umgebung und die Worte die der Autor gefunden hat sehr poetisch, schön und sie ließen mich in Dylans Welt hinein tauchen. Auch gut fand ich die abgetrennten und meist sehr kurzen Kapitel, die auch einen Blick aus unterschiedlichen Perspektiven ermöglichten, in dem Abschnitte aus einem Gedicht oder Gespräche zwischen einer Psychologin und Joseph stattfanden.
Zu den Personen möchte ich nichts weiter verraten, da ich sonst zu viel vom Buch verraten würde.
Für mich war es von vorne bis hinten gut geschrieben. Es ist nicht der klassische Thriller, deshalb wird das Buch auf dem Cover wahrscheinlich auch als Roman betitelt, aber es ist trotzdem lesenswert, da es durch den psychologischen Hintergrund und einigen Verwirrungen sehr interressant und nicht sofort durchschaubar ist. Trotzdem ist es in manchen Teilen, vor allem während der Misshandlungen, sehr brutal und man kann am Ende doch irgendwie verstehen warum es so passiert ist, wie es ist.

Für mich eine Leseempfehlung, wenn man auch abseits normaler Thriller ein gutes Buch lesen möchte, das vor allem mit dem psychologischen Hintergrund nicht so leicht zu durchschauen ist.