Wie heilt man transgenerationales Trauma?
Mir war Dr. Buqué vorher kein Begriff, mit trans- bzw. intergenerationalem Trauma wollte ich mich allerdings ohnehin immer schon einmal beschäftigen. Da kam mir die Neuerscheinung des Buches "Break the Cycle" sehr gelegen. Buqué scheint in der Pandemie mit ihrer Teestunde auf Social Media Bekanntheit erlangt zu haben. Sie ist eine Psychologin mit Expertise zu intergenerationalem Trauma und berichtet auch in dem Buch zu ihrer Pioniersarbeit auf dem Gebiet. Dabei spricht sie stets von ihrem Standpunkt als Schwarze, dominikanische Frau, die im Alter von fünf Jahren in die USA migriert ist. In ihrem Buch erklärt sie darum in unkomplizierter und einfühlsamer Sprache anhand ihrer eigenen Familiengeschichte und Fallbeispielen aus ihrer Arbeit wie intergenerationales Trauma entsteht und wie man selbst (entweder allein oder in Gemeinschaft) damit umgehen und es heilen kann. Sie geht dabei auf die verschieden begründeten Ursachen von familiärem und kollektivem Trauma ein und führt in nachvollziehbar strukturierten, kurzen Kapiteln durch verschiedene Schritte des "Cycle Breaking". Dazu gibt sie erst einen kurzen Überblick, unterlegt es mit konkreten Beispielen und führt dann durch konkrete Übungen, Meditationen und Handlungsangebote, mit denen sich die Leser*innen auseinandersetzen können. Ihr gelingt es dabei, eine Brücke zwischen traditionellem, kulturellem Wissen und neuer Forschung zu schlagen. Im Anhang des Buches befinden sich zudem weitere Skills wie Klangmeditationen. Auch wenn ich Bücher wenn möglich gern in Originalsprache lese, schien mir die Übersetzung doch eine gute Transferleistung zwischen original-sprachlichen Fachbegriffen und Eselsbrücken und adäquaten deutschen Übersetzungen zu finden. Ich empfehle es Leser*innen, die bereits einen stabilen Umgang mit ihren Traumata haben.