Unglück im Olivenhain

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lesemöwe Avatar

Von

Im dritten Band der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc beginnt auf besondere Art und Weise: "Capitaine Roger Blanc hatte noch nie eine Hexe gesehen. Und er hatte auch noch nie einen lachenden Toten gesehen. Das änderte sich in jener Nacht, in der ihn Lieutenant Marius Tonon anrief und lauter als notwendig sagte: »Wir haben hier einen Haufen Scheiße, den du dir ansehen musst.«" (Seite 7).
Anders als andere Krimis gibt es keinen Prolog, in dem ein furchtbares Verbrechen geschildert wird, das den Ausgangspunkt für den im Zentrum stehenden Krimi bildet. Dieser Krimi beginn fast ein wenig humoristisch, was zur Folge hat, dass die Aufmerksamkeit des Lesers geweckt ist und er sich Fragen stellt. Ein geschickter Schachzug.

Inhaltlich erfährt man in der Leseprobe noch nicht so viel. Ein Flugschüler des MIlitärs stürzt mit seiner Maschine in einem Baum in einem Olivenhain ab. Capitaine Roger Blanc wird zum Unglücksort gerufen- und begegnet dort der "Hexe", einer Zeugin, die ihm Salz in die Augen streut, da sie der Meinung ist, er habe den bösen Blick. Obwohl zunächst von einem Unfall ausgegangen wird, summieren sich bei den Zeugenbefragungen und den Untersuchungen durch die Rechtsmedizinierin die Anzeichen, dass etwas nicht stimmt.

Aber Weiteres erfährt man in der Leseprobe noch nicht, was bewirkt, dass man gern weiterlesen möchte, um zu wissen, ob die Vorausdeutungen, die getätigt werden: "»Ich würde darauf wetten, dass dieser Pilot im Vollbesitz seiner Kräfte war, als sein Flugzeug aufschlug.« (Seite 28) sich bewahrheiten werden.

Der Titel "Brennender Midi" suggeriert, dass der Autor des Krimis sich in Südfrankreich gut auskennt - "Midi" ist der französiche Begriff für Südfrankreich. Auch die Romanhandlung ist gespickt von Informationen zu besonderen Aspekten der französischen Kultur: "Morgen war der erste Montag im September, la rentrée, das Ende der endlosen Sommerferien." (Seite 7) oder französischen Ausrufen: "Merde." (Seite 8). Dazu kommt auch das für solche Regionalkrimis typische Lokalkolorit: "Lançon thronte sechs Kilometer von Gadet entfernt auf einem Hügel und wirkte, als hätte sich der Kulissendesigner eines Historienfilms hier einmal richtig austoben dürfen. Verborgene Scheinwefer strahlten eine Burg an, die nur aus wuchtigen Außenmauern zu bestehen schien" (Seite 7-8).