Nicht überzeugt

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rebekka Avatar

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Ah, die Bretagne!

Graues Meer, kreischende Möwen, geduckte Steinhäuser und durchwachsenes Wetter. Der Connaisseur isst Austern, trinkt Muscadet und läßt den lieben Gott einen guten Mann sein.

Leider ist von diesem gallisch-keltischen Flair in der Leseprobe wenig zu spüren. Es geht um den Mord an einem Hotelbesitzer und einen Kommissar, der sein Leben in Paris verbracht hatte und offenbar gegen seinen Willen ans "Ende der Welt" (Finis Terre)  versetzt wurde. Von dem "hintergründigen Humor", von dem das Buch durchzogen sein soll, ist auf den wenigen Seiten noch nichts zu bemerken, und ob es tatsächlich "ein Kriminalroman voller überraschender Wendungen, hochspannend, feinsinnig und klug" ist, bleibt abzuwarten. Bisher läßt sich nur sagen, dass Kommissar Dupin offenbar eine Abneigung gegen seinen Chef und viele seiner Kollegen  hat, was ihn nicht sympathisch wirken läßt. 

 Die Mordermittlung beginnt so schleppend wie das ganze Buch, und obwohl ich mir gerne Atlantikluft um die Nase wehen lassen würde und mich  bretonische Eigenarten sehr interessieren, hat mich die Leseprobe nicht überzeugt. Schade, ein kleiner gedanklicher Ausflug nach Frankreich ans Meer wäre bei der derzeitigen Wetterlage gerade recht gekommen.