ein ästhetischer Krimi mit künstlerischem Flair

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Kurze Inhaltszusammenfassung:

Kommissar Dupin wurde von Paris nach Port Aven, einem idyllischen Urlaubdomizil in der Bretagne, zwangsversetzt. Dort ermittelt er an einem grausamen und ungewöhnlichen Mordfall an einem 91jährigen Hotelbesitzer, der brutal erstochen in seinem Hotel aufgefunden wird. Das Vermächtnis des Hotelbesitzers bringt einige Überraschungen zum Vorschein und kurz darauf stirbt auch der Sohn und Haupterbe des Hotelbesitzers. Während seinen Ermittlungen stößt Kommissar Dupin immer wieder auf namhafte Künstler, die auch im Hotel verewigt sind, unter anderem auf den Maler Gauguin.

 

Meine Meinung zum Buch:

Der Schreibstil des Buches wirkt sehr klassisch und edel, da der Autor eine sehr schöne Beschreibung der Bretagne einfließen lässt und somit auch eine angenehme Leseatmosphäre schafft. Vor allem die Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten und auch die Werke der ehemaligen Künstlerkolonie nehmen einen sehr großen Raum ein, was dem Krimi ein besonderes ästhetisches Flair verleiht. Die Ermittlungsarbeit von Kommissar Dupin kommt mit wenig Brutalität und gewöhnlicher Polizeiarbeit, dafür mit mehr Denkaufgaben und den Verhören der eingeschworenen Dorfbewohner aus. Die Gespräche sind gekennzeichnet durch Verschwiegenheit und Loyalität auch über den Tod hinaus und irgendein Geheimnis hat quasi jeder zu verbergen. An die Eigenheiten von Kommissar Dupin und auch an seine Alleingänge bei den Ermittlungen muss man sich zu Beginn gewöhnen. Ich habe es beim Lesen sehr genossen, möchte aber nicht gerne mit ihm an einem Fall zusammenarbeiten müssen. Über sein Privatleben hat Kommissar Dupin in diesem Buch noch nicht viel preisgegeben, deshalb würde ich mich sehr über eine Fortsetzung freuen.

 

Titel und Cover:

Den Titel „Bretonische Verhältnisse“ finde ich etwas vage ausgewählt, er ist meiner Meinung nach nicht sehr aussagekräftig. Das Cover ist ästhetisch sehr ansprechend gestaltet und passt auch gut zur Beschreibung der Bretagne und zu den Bildern der Künstlerkolonie, die im Buch einen größeren Part einnehmen.

 

Mein Fazit:

Ich möchte nicht gerne mit dem eigenbrötlerischen Kommissar Dupin zusammenarbeiten, aber einen weiteren Fall von ihm würde ich sehr gerne lesen.