Intelligente Spannung mit dem Gänsehaut-Faktor?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
laberlili Avatar

Von

Ein wenig erinnert mich die Leseprobe zu "Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen" an Fitzeks "Seelenbrecher": Dabei dürfte zwar auch die Titelähnlichkeit in Bezug auf gebrochene bzw. zerstörte Seelen eine gewisse Rolle spielen, doch auch der Erzählstil und die stets präsente Gefahr des Bösen wirken auf mich similar.
Nachdem Jefferson Winter anfangs die Hinrichtung seines Vaters geschildert hat, klang für mich auch stets die Angst bzw. das subtile Gefühl durch, dass er tatsächlich fürchtet, sich mit seinem Vater zu identifizieren, was in mir letztlich den Eindruck erweckte, Jefferson sei auch deswegen derart exzessiv in seiner Arbeit als Profiler, um sich zu beweisen, dass niemand unüberführbar ist und dass er sich zudem in seine Arbeit flüchtet, um sich nicht mit seinem eigenen persönlichen Hintergrund befassen zu müssen, dessen er sich aber doch immer bewusst ist, wenn er beispielsweise vom Vater Gelerntes über Fährtenleserei etc. abruft.
In der Leseprobe konzentriert sich Jefferson derart auf seine Arbeit, dass ich nicht glauben kann, dass er abseits hiervon überhaupt noch ein Privatleben pflegt.

Die Handlung rund um Rachel vermochte ich zunächst gar nicht einzuordnen, aber als sie sich dann auf ein blind date vorbereitete, war ich schnell überzeugt, dass sie zum nächsten Opfer werden würde. Denn das bei einem blind date entführte Opfer ist inzwischen doch ein allzu typisches Krimi-/Thrillerelement.
Hier deutet nicht nur Jeffersons bisherige Analyse, sondern auch der benutzte nickname "Tesla", daraufhin, dass der gesuchte Täter ein sehr intelligenter Mann sein muss und mich würde doch interessieren, ob er letztlich intelligenter als Jefferson ist und ob Jefferson es schafft, sich "von seinen Genen" zu lösen und seine eigene Herkunft distanziert betrachten zu lernt.