Die kleinen Schwächen verzeihe ich diesem Thriller

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen ist ein von James Carol geschriebener Thriller der am 1. November 2014 im Deutscher Taschenbuch Verlag erschienen ist.

Der amerikanische Fallanalytiker Jefferson Winter wird gebeten bei einem Serientäter im verschneiten London zu finden. 4 Frauen wurden bisher entführt. Jede dieser Frauen wurde über einen längeren Zeitraum hinweg gefoltert und an ihnen allen wurde eine Lobotomie vorgenommen. Das heißt, dass der Teil ihres Gehirns unwiderruflich absichtlich beschädigt wurde die das Selbst ausmacht. Das was übrig bleibt vom Menschen ist ein sabberndes etwas, was weder sich selbst noch seine Umwelt erfassen kann. Kaum beginnt Winter ein Profil des Opfers zu erstellen, wird die fünfte Frau entführt Ein Spiel auf Zeit beginnt wobei die Zeitspanne davon abhängig ist wie schnell sich ein Opfer brechen lässt.

Das Buch ist flüssig geschrieben und nichts für Leute mit schwachen Nerven. Die Praxis der Lobotomie und deren Folgen werden eindrücklich geschildert und auch sonst erspart der Plot dem Leser nicht viel. Die durchaus interessante Gestalt Winter bekommt eine zauberhafte Polizistin zur Seite gestellt die einfach zu perfekt ist. Da schlittert das Ganze etwas ab und erinnert etwas zu sehr an die Dan Brown Verfilmungen. Es hätte gereicht, einmal zu erwaehnen welch goettinengleiche Schönheit diese Sophie Templeton ist. Auch die klingonisch sprechenden Computer Nerds sind wohl inzwischen in jedem Thriller immer ein Mann und eine Frau und jede ist noch einen Tick besser als der Kollege.

Was diesen Thriller so spannend macht ist die zeitweise Ich-Erzaehlung und das der Leser recht gut in die aktuell entfuehrte Rachel Morris einfuehlen kann. Das Ende fand ich dann etwas zu läppisch, aber alleine schon, dass ein Serientäter nicht gleich ein Serienkiller ist und die sehr ungewöhnliche Methode mit der er seine Opfer zur Verschwiegenheit bringt, merzen diesen Umstand doch für mich aus.