Ein hochintelligenter Profiler auf der Jagd

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gisel Avatar

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Profiler Jefferson Winter wird nach London gerufen. Hier hat ein perfider Täter bereits vier Frauen entführt und gefoltert, bis er schließlich eine Gehirnoperation an ihnen vollzogen hat, so dass die Frauen zwar noch leben, aber eigentlich völlig unselbständig sind, sie sind wie seelenlose Puppen. Jefferson Winter heftet sich an die Sohlen des Täters. Seine Aufklärungsquote liegt bei 100%. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, grausame Täter zu entlarven, denn sein Vater war selbst ein berüchtigter amerikanischer Serienmörder, der ihn noch im Angesicht des Todes zuflüsterte: „Du bist wie ich!“ Diese Aussage spornt ihn an, die Sichtweise des Täters zu verstehen und seine weiteren Schritte vorauszusehen. Er irrt nie.
Mit dieser Figur ist James Carol eine faszinierende Ermittlerfigur gelungen, gebrochen durch seine eigene Herkunft, rastlos darauf bedacht, die Worte seines Vaters zu widerlegen. Dadurch wird er zum einsamen wie auch genialen Jäger, dessen einzige Lebensaufgabe es ist, aus der Fülle der Verbrechen diejenigen auszusuchen, bei denen er tätig werden möchte, um sie umgehend aufzulösen.
So muss ein Thriller sein! Hier begeistert nicht nur die Figur des Profilers selbst, auch das Umfeld ist gelungen, mit den Polizisten Templeton und Hatcher. Mehr als einmal schickt der Autor den Leser auf eine scheinbare Lösung hin, nur um dann eine überraschende Wendung einzubauen, so dass das Knobeln von vorne losgeht. Dazu eine gehörige Portion Gruseln über die Taten des Mörders, man mag sich gar nicht so recht vorzustellen, was seine Opfer alles zu ertragen hatten.
Eine klare, eindeutige Leseempfehlung für alle, die auch mal härteren Tobak vertragen, dafür aber äußerst verzwickte Fälle präsentiert haben wollen. Und meine Liste der Autoren, deren Bücher ich unbedingt lesen möchte, hat sich um einen weiteren Eintrag verlängert.