Reizvoller Einblick ins Künstlerleben

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loewenbaendiger Avatar

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Faszinierend, die Familiengeschichte von Vanessa Bell, Virginia Woolf und all den anderen, die in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als buntes Künstlervölkchen das schlichte Landhaus "Charleston House" bevölkerten. Schlicht war das Haus freilich nur, bis auch der letzte Schrank, Türstock oder Esstisch mit Ranken, Blumen und Mustern bemalt war... Zu der bunten Truppe gehören auch Vanessa Bells Söhne Julian und Quentin, letzterer ist der der Erzähler der Geschichte.
Nicht ohne Tragik ist allerdings der Hintergrund, den "Tante" Virginia wird ja eines Tages genau das tragische Ende nehmen, über das bei einer Theaterprobe zuvor noch geflachst wurde. Und Quentin hat versprochen, über seinen Bruder ein Buch zu schreiben, falls dieser vor ihm stürbe. Und der Zweite Weltkrieg ist nicht mehr allzuweit entfernt.
Eine wunderbare Geschichte, so lebendig erzählt, dass der erwachsene Leser das Gefühl haben kann, wirklich dabei zu sein. Aber welches zwölfjährige Kind kommt mit der Tragik zurecht und durchblickt den historischen Hintergrund?
Ein wirklich tolles Buch, nur die Altersempfehlung ist etwas daneben...