Besonders, überraschend und berührend.
Ein super besonderes Buch, das erstmal überrascht, bei vielen bestimmt aneckt und am Ende ganz schön berührt – zumindest mich.
„bruder wenn wir nicht family sind wer dann“ ist ein autobiographischer Roman von Oliver Lovrensky, der 2003 geboren und als Sohn einer Kroatin und eines Norwegers in Oslo aufgewachsen ist. Ich wiederhole: 2003! 😅
Erstmal zur Form: Lovrensky schreibt, wie er spricht und hält nix von Satzzeichen und Groß- und Kleinschreibung. Die Kapitel sind kurz, die Sprache ist roh. Man merkt, dass er Teile seines Romans auf dem Handy getippt hat (slay). An dieser Stelle sei direkt die krasse Übersetzungsleistung von Karoline Hippe erwähnt. Dass man bei so einem Buch „nicht merkt“, dass es übersetzt ist und bei dem die Sprache nicht cringe, sondern absolut authentisch daherkommt, ist großes Tennis, wenn ihr mich fragt.
Besonders beeindruckt an dieser ganz eigenen Tonalität haben mich zwei Sachen. Zum einen sind es die sprachlichen Einflüsse des Freundeskreises (Somali, Norwegisch, Kroatisch und Arabisch), die auch in der Übersetzung funktionieren. Zum anderen sind es die Varianz und die Kontraste, die sprachlich benutzt werden, die aber auch eine gute Überleitung zum Inhalt geben.
Es geht basically um die 4 Freunde Ivor (Erzähler), Marco, Arjan und Jonas. Das Buch ist kurz, bildet aber einen Zeitraum von sechs Jahren ab. Sie wachsen in einem von Brutalität, Ablehnung, Rassismus und Drogen geprägten Umfeld auf. Vom eigenen gelegentlichen Konsum werden sie zu rücksichtslosen Dealern und Gewalttätern, die immer wieder mit ihrer eigenen Abhängigkeit zu kämpfen haben. Was aber zwischen dieser absoluten Abgefucktheit wirklich berührt, ist das Verhältnis der Jungen. Wie sie aufeinander aufpassen, zueinander stehen und sich bedingungslos lieben, ist ein wirklich schöner Blick auf Freundschaft bzw. Brüderschaft. Ihr Schmerz wird in jeder Zeile spürbar und das gelingt mal lustig, mal aufrüttelnd und zwischendurch auch wirklich poetisch.
Ich feier es, dass das Talent von Lovrensky erkannt, sein Buch mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und jetzt in diverse Sprachen übersetzt wurde. Den merk ich mir!
„bruder wenn wir nicht family sind wer dann“ ist ein autobiographischer Roman von Oliver Lovrensky, der 2003 geboren und als Sohn einer Kroatin und eines Norwegers in Oslo aufgewachsen ist. Ich wiederhole: 2003! 😅
Erstmal zur Form: Lovrensky schreibt, wie er spricht und hält nix von Satzzeichen und Groß- und Kleinschreibung. Die Kapitel sind kurz, die Sprache ist roh. Man merkt, dass er Teile seines Romans auf dem Handy getippt hat (slay). An dieser Stelle sei direkt die krasse Übersetzungsleistung von Karoline Hippe erwähnt. Dass man bei so einem Buch „nicht merkt“, dass es übersetzt ist und bei dem die Sprache nicht cringe, sondern absolut authentisch daherkommt, ist großes Tennis, wenn ihr mich fragt.
Besonders beeindruckt an dieser ganz eigenen Tonalität haben mich zwei Sachen. Zum einen sind es die sprachlichen Einflüsse des Freundeskreises (Somali, Norwegisch, Kroatisch und Arabisch), die auch in der Übersetzung funktionieren. Zum anderen sind es die Varianz und die Kontraste, die sprachlich benutzt werden, die aber auch eine gute Überleitung zum Inhalt geben.
Es geht basically um die 4 Freunde Ivor (Erzähler), Marco, Arjan und Jonas. Das Buch ist kurz, bildet aber einen Zeitraum von sechs Jahren ab. Sie wachsen in einem von Brutalität, Ablehnung, Rassismus und Drogen geprägten Umfeld auf. Vom eigenen gelegentlichen Konsum werden sie zu rücksichtslosen Dealern und Gewalttätern, die immer wieder mit ihrer eigenen Abhängigkeit zu kämpfen haben. Was aber zwischen dieser absoluten Abgefucktheit wirklich berührt, ist das Verhältnis der Jungen. Wie sie aufeinander aufpassen, zueinander stehen und sich bedingungslos lieben, ist ein wirklich schöner Blick auf Freundschaft bzw. Brüderschaft. Ihr Schmerz wird in jeder Zeile spürbar und das gelingt mal lustig, mal aufrüttelnd und zwischendurch auch wirklich poetisch.
Ich feier es, dass das Talent von Lovrensky erkannt, sein Buch mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und jetzt in diverse Sprachen übersetzt wurde. Den merk ich mir!